IHAG-Kommentar: Volatilität bleibt hoch

IHAG-Kommentar: Volatilität bleibt hoch

Zürich – Die Aktienmärkte haben eine gemischte Woche hinter sich. In den USA verlor der S&P500 0.6%, nachdem die Hoffnungen auf ein „Quantitative Easing“ (QE 3) enttäuscht wurden. Stattdessen verlängerte die US-Notenbank lediglich die „Operation Twist“. In Europa resultierten leichte Zugewinne beim Euro Stoxx und Dax von 0.3% bzw. 0.5%. Dies obwohl die Makrodaten alles andere als gut ausgefallen sind. So war beispielsweise der deutsche Ifo-Index erneut rückläufig. In der Schweiz waren die defensiven Schwergeeichte Roche (Wochenplus: 3.3%) und Novartis (+2.9%) gefragt, sodass sich der SMI um 1.3% verteuerte.

Der EUR/USD schwächte sich innert Wochenfrist um 0.7% ab. Die US-Valuta profitierte vom Verzicht auf ein QE 3. Der Schweizer Franken verharrte unverändert bei 1.20 gegenüber dem Euro.

Gold verharrt in Lethargie 
Bei den Rohstoffen scheint der Fall des Ölpreises kein Ende nehmen zu wollen. Erneut resultierte ein Wochenverlust von mehr als 5%. Der Markt vermisste wohl beim letzten OPEC-Meeting eine explizite Untergrenze für den Ölpreis. Fundamental entwickelt sich die Ölnachfrage zufriedenstellend, aber das Angebot ist zu gross. Der Goldpreis schwächelte nachdem bekannt wurde, dass in den USA kein QE 3 implementiert wird. Damit kommt es auf die physische Nachfrage an. Problematisch sieht es im wichtigen indischen Goldmarkt aus, weil die Rupie immer schwächer wird und das Gold für die Inder verteuert. Kurzfristig sind keine Trigger ersichtlich, die Gold aus der Lethargie befreien könnten. Mittelfristig bleibt Gold aber eine interessante Anlage.

Nächster EU-Gipfel steht vor der Tür
Diesen Donnerstag und Freitag steht der nächste EU-Gipfel an. Marktteilnehmer erwarten neue Lösungen für die Euro-Krise. Dazu gehören wachstumsfördernde Massnahmen und unter anderem Pläne für eine Bank – und Fiskalunion. Weiter dürfte die Diskussion über Euro-Bonds auf der Agenda stehen. Ob an diesem EU-Gipfel konkrete Pläne und Strategien zur Stabilisierung der Eurozone ausgearbeitet werden können oder ob es sich letztlich nur um einen weiteren Gipfel unter vielen handelt, bleibt abzuwarten.

Vorsicht angezeigt
Die Aktienmärkte dürften auf alle Fälle volatil bleiben und wir würden deshalb nach wie vor vorsichtig agieren. Das 2. Quartal neigt sich dem Ende zu und bald werden die Firmen ihre Gewinnausweise publizieren. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage in Europa und der Abschwächung in Asien schliessen wir Enttäuschungen nicht aus. Zyklische Unternehmen dürften dabei die Hauptbetroffenen sein. Aber auch sogenannte defensive Titel könnten leiden, zumal sich diese bis anhin überdurchschnittlich entwickelt haben. Ein Beispiel dazu ist Danone, die unter der Konsumschwäche in Südeuropa leiden und in der letzten Woche bereits über 8% korrigierten.

Interessanter Titel eBay
Wir würden nur selektiv kaufen und genügend Cash bereithalten. Ein interessanter Titel ist aus unserer Sicht eBay. Die Daten zeigen, dass sich das Wachstum beim Marktplatz verbessert und die Kundenanzahl steigt. Sehr attraktiv ist eBay’s Bezahldienst PayPal. PayPal generierte in den letzten neun Jahren ein Wachstum von durchschnittlich 28.5% pro Jahr und die Chancen stehen gut, dass sich die Expansionsphase fortsetzt. PayPal glänzt laufend mit Innovationen und Neuheiten. So kann beispielsweise neu in den Home Depot Filialen mit PayPal bezahlt werden und es wurden Lösungen für das Bezahlen mit dem Smartphone lanciert. (IHAG/wum/mc/ps)

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