Institutionelle Anleger halten Obligationen die Treue

Institutionelle Anleger halten Obligationen die Treue

Zürich – Institutionelle Anleger in Europa erwarten weiterhin niedrige Zinsniveaus in den etablierten Wirtschaftsregionen. Doch obwohl sie für die kommenden zwölf Monate mit mässigen Renditen an den Obligationenmärkten rechnen, wollen institutionelle Anleger an ihrer Anleihenallokation festhalten.

Zu diesem Ergebnis kommt J.P. Morgan Asset Management in seiner Obligationen-Studie 2011. An der Befragung zwischen Mai und Juni 2011 nahmen 166 institutionelle Investoren aus 15 europäischen Ländern teil. Dabei waren deutsche Institutionelle mit 24% am stärksten vertreten, gefolgt von britischen (22%) und französischen (12%) professionellen Anlegern. 7% der Teilnehmer stammten aus der Schweiz, 4% aus Österreich. „Institutionelle Anleger bleiben trotz der starken Verunsicherungen an den Kapitalmärkten besonnen und suchen insbesondere nach Sicherheit und berechenbaren Ertragsquellen. Ein Trend, der sich über die Ländergrenzen hinweg zeigt“, erläutert Thomas Breitenmoser, Leiter des institutionellen Geschäfts von J.P. Morgan Asset Management in der Schweiz. So verwundert es nicht, dass 73% der Teilnehmer ihren Obligationenanteil im Gesamtportfolio auf konstantem Niveau belassen wollen oder sogar darüber nachdenken, ihr Engagement bis zum Jahresende 2011 weiter auszubauen.

Ertragsziele gefährdet
22% der Teilnehmer sind im aktuell niedrigen Zinsumfeld besorgt, ihre Ertragsziele erreichen zu können, während 19% die politischen Risiken zunehmend als ernst zu nehmende Gefahr ansehen. Gleichzeitig möchten 19% der Befragten den erhöhten Portfoliorisiken einen höheren Stellenwert beimessen. Zwar liegen die Inflationsraten in Europa derzeit deutlich unter der 2% Marke, jeweils 13% der teilnehmenden Profianleger machen sich aber Gedanken um steigende Zinsen bzw. eine wachsende Inflation. Nick Gartside, Chief Investment Officer des Fixed Income Team von J.P. Morgan Asset Management in London kommentiert: „Im Jahr 2011 stellt insbesondere die Staatsschuldenkrise in Europa Anleger vor grosse Herausforderungen. Gerade die Situation in Griechenland aber auch die Lage in Irland, Italien und Portugal bleibt ungewiss. Zudem haben wir in diesem Jahr erstmals gesehen, dass bis dahin Undenkbares möglich wird. So bestätigte Standard & Poor´s das AAA-Rating für die Vereinigten Staaten von Amerika erstmals nicht.“

Qualität hat hohen Stellenwert
In diesem Umfeld achten professionelle Investoren sehr genau darauf, in welche Papiere sie investieren. Qualität hat dabei einen hohen Stellenwert. 27% der Teilnehmer halten erstklassige europäische Unternehmensobligationen für eine gute Anlage und rechnen innerhalb der nächsten drei Jahre mit einer jährlichen Verzinsung von 4 bis 8%. Weniger optimistisch sieht der Teilnehmerkreis 10-jährige US-Staatsanleihen: Fast zwei Drittel (63%) gehen von einer Jahresrendite von 2% oder weniger innerhalb der nächsten drei Jahre aus. Beim Blick auf die Papiere, die dem Portfolio beigemischt werden können, wie beispielsweise High-Yield-Anleihen oder Obligationen der Schwellenländer, rechnen die Befragten mit den höchsten Ertragsaussichten: Die Mehrheit der Teilnehmer geht davon aus, dass diese Papiere in den nächsten drei Jahren jährliche Renditen von 5 bis 15% erzielen können. „In solchen Umbruchphasen ist es wichtig, hochwertige Papiere im Portfolio zu haben. War es vor 10 Jahren noch schwer, erstklassige Obligationen zu finden, etablieren sich die Schwellenländer immer mehr. Heute besitzen fast 60% dieser Staaten ein Investment Grade Rating“, erläutert

Renditebringer und Qualitätslieferant
Thomas Breitenmoser und ergänzt: „Sowohl als Renditebringer, als auch als Qualitätslieferant werden die Papiere für ein gut ausbalanciertes Portfolio immer wichtiger. Hier können wir mit unseren Obligationenexperten und der langjährigen Präsenz in den Schwellenländern einen wichtigen Beitrag für unsere Kunden liefern.“ Die Experten von J.P. Morgan Asset Management beobachten die wichtigsten Emerging Markets aus der direkten Nähe, analysieren die Qualität ihrer Papiere und investieren nur in die aussichtsreichsten Staatspapiere. Thomas Breitenmosers Fazit: „Die Befragung hat uns gezeigt, dass wir als aktiver Manager gerade in unsicheren Zeiten ein wichtiger Partner für institutionelle Anleger sind.“

Zur Studie „Market Pulse: European Views on Fixed Income Institutional expectations, strategies and concerns for an essential asset class“ von J.P. Morgan Asset Management:

Die Untersuchungsmethode
Für diese Studie befragte J.P. Morgan Asset Management im Mai und Juni 2011 mittels eines Online-Fragebogens 166 europäische institutionelle Investoren zu ihrer Haltung gegenüber Fixed Income Anlagen. Die Teilnahmequote von 21% – 166 Teilnehmer aus einem Universum von 797 angeschriebenen Anlegern – zeigt die grosse Aktualität und hohe Relevanz des Themas.

Die Befragten sind Vertreter aus Vorsorgeeinrichtungen von Unternehmen und deren Pensionskassen (48%), öffentliche Vorsorgeinstitute (13%), Lebensversicherungen (15%), andere Versicherungen (7%), Banken (4%), Stiftungen (2%), Family Offices (1%) und sonstige wie Asset Manager und Berater mit Vermögenswerten von 500 Millionen bis zu 50 Milliarden Euro (10%). An der Studie haben sich Institutionen aus 15 europäischen Ländern beteiligt. Am stärksten waren darunter Investoren aus Deutschland (24%), Grossbritannien (22%), Frankreich (12%), Norwegen (7%) und der Schweiz (7%) vertreten. Die weiteren Befragten stammten unter anderem aus den Niederlanden (5%), Spanien (5%), Österreich (4%), Dänemark (2%), Schweden (2%), Finnland (2%) und Italien (2%).

Weitere Ergebnisse im Überblick

  • Die kurzfristigen Markterwartungen für die europäischen Geldmärkte sind gemischt. Für die nächsten zwölf Monate rechnen 29% der Befragten mit einem Zinssatz von 1,5%, 22% gehen von einem Zins von mindestens 2% aus und 49% erwarten eine niedrigere Verzinsung.
  • Für kurzfristige europäische Anlagen mit einer Laufzeit von drei Jahren geht die Mehrheit (68%) von einer jährlichen Verzinsung von mindestens 2% aus.
  • 47% der Befragten rechnen bei dreijährigen Staatsanleihen aus den Schwellenländern mit einer Verzinsung zwischen 5 und 10%, während 56% der Teilnehmer bei einjährigen Emerging Markets Government Bonds von einer Verzinsung von bis zu 5% ausgehen.
  • Im Durchschnitt investieren europäische institutionelle Investoren 57% ihrer Gelder in Obligationen. Damit liegt die Anleihenquote doppelt so hoch wie die Aktienquote.
  • Für 47% der Teilnehmer hat die Bedeutung an Total-Return-Strategien zugenommen, gleichzeitig ist die Relevanz von Benchmark-Strategien für 26% der Teilnehmer zurückgegangen.
  • 22% der Befragten verwalten ihre europäischen Staatsanleihen passiv.
  • Lebensversicherungen halten mit 74% die höchste Obligationenquote während Pensionskassen durchschnittlich 41% im Anleihen-Bereich halten.
  • Europäische Teilnehmer sehen insbesondere europäische Unternehmensobligationen mit Investment-Grade-Rating positiv. 27% der Teilnehmer rechnen innerhalb der nächsten drei Jahre mit jährlichen Erträgen zwischen 4 bis 8%.

Die Angaben der Studie wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit der Angaben kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Die Ansichten, die in diesem Dokument zum Ausdruck kommen, spiegeln ausschliesslich die Meinungen der Teilnehmer der durchgeführten Studie wider und dienen lediglich der Information. Die Aussagen stellen nicht die Auffassung von J.P. Morgan Asset Management dar. Des Weiteren haftet J.P. Morgan Asset Management auch nicht für die Richtigkeit der dort getroffenen Aussagen.

Zum Unternehmen J.P. Morgan Asset Management
J.P. Morgan Asset Management ist Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co. und gehört zu den weltweit führenden Investmentgesellschaften. Im Auftrag institutioneller und privater Kunden verwalten wir weltweit ein Vermögen von über USD 1’300 Milliarden (Stand: 30.06.2011). Mit 41 Niederlassungen weltweit verbindet J.P. Morgan Asset Management ein globales Angebot und eine breite Expertise in allen relevanten Anlageklassen mit einer starken lokalen Präsenz. Schweizer Kunden werden seit 1995 von Zürich und Genf aus lokal betreut.
Herausgegeben von J.P. Morgan (Suisse) SA, Zweigniederlassung Zürich, Dreikönigstrasse 21, Postfach, CH-8022 Zürich

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