Lage am Anleihenmarkt verschärft sich wieder

Lage am Anleihenmarkt verschärft sich wieder

Italiens Noch-Finanzminister Giulio Tremonti.

Rom – Auf dem europäischen Anleihenmarkt hat sich die Lage auch nach der Regierungsbildung in Griechenland und Italien wieder verschärft. Am Montag sprang die Rendite für richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen aus Spanien erstmals seit dem 5. August wieder über die Marke von 6,0 Prozent. Im frühen Nachmittagshandel erreichte die Rendite in der Spitze 6,022 Prozent. Ein Wert über der Marke von 6,0 Prozent gilt unter Experten als kritisch mit Blick auf die künftige Zinslast eines Landes.

Seit dem Vormittagshandel legten die Renditen von Staatsanleihen aus hoch verschuldeten Staaten der Eurozone aber wieder stark zu. Neben den spanischen Renditen sind auch die Renditen für Papiere aus Italien mit einer Laufzeit von zehn Jahren kräftig gestiegen, um 0,19 Prozentpunkte auf 6,606 Prozent. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe aus Irland kletterte um 0,13 Prozentpunkte auf 7,871 Prozent. «Die Reaktion der Märkte auf politische Entscheidungen werden in ihrer Halbwertzeit immer kürzer», kommentierte der Experte Thomas Amend von der HSBC Trinkaus den Handel. Am frühen Morgen hatte sich die Lage am europäischen Anleihemarkt noch zeitweise entspannt. Händler verwiesen auf positive politische Entwicklungen in Griechenland und Italien, wo sich neue Regierungen auf den Weg machen sollen, um den Abwärtsstrudel zu stoppen.

Renditen für italienische Anleihen auf 14-Jahres-Hoch
Im Vormittagshandel habe dann aber unter anderem eine Versteigerung von Staatsanleihen aus Italien die Stimmung der Investoren an den Anleihenmärkten wieder eingetrübt. Anleihen aus Italien und Spanien hätten ganz oben auf den Verkaufszetteln der Anleger gestanden und das habe die Renditen der Papiere nach oben getrieben. Italien hatte sich bei einer Versteigerung von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren nur zu deutlich höheren Zinsen frisches Geld beschaffen können. Bei der Versteigerung kletterte die Durchschnittsrendite auf 6,29 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit Juni 1997.  (awp/mc/upd/ps)

EZB

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