JPMorgan und Goldman Sachs stemmen sich gegen flauen Handel

JPMorgan und Goldman Sachs stemmen sich gegen flauen Handel

New York – Ein schleppend laufender Handel mit Aktien und Anleihen bremst die Finanzkolosse an der Wall Street aus. Während die Investmentbank Goldman Sachs jedoch mit ihrem Beratungsgeschäft dagegenhalten konnte und am Ende ein Gewinnplus einfuhr, musste der breiter aufgestellte Rivale JPMorgan Chase einen Rückgang hinnehmen. Das lag auch an Kosten für Rechtsstreitigkeiten sowie höheren Rücklagen für Kreditausfälle. Allerdings traf der schwache Markt JPMorgan Chase weniger schlimm als von Analysten erwartet.

JPMorgan Chase verdiente im zweiten Quartal 6,0 Milliarden Dollar und damit 8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei Goldman Sachs stand unterm Strich ein Gewinn von 2,0 Milliarden Dollar und damit 5 Prozent mehr. «Wir sind zufrieden mit unserem Ergebnis vor dem Hintergrund eines gemischten operativen Umfeldes», erklärte Bankchef Lloyd Blankfein am Dienstag in New York.

Branchenweiter Gegenwind
Auch JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeigte sich zufrieden. Zwar verwies er auf einen «branchenweiten Gegenwind an den Finanzmärkten und beim Hypothekengeschäft». Die Branche leidet darunter, dass die US-Notenbank Fed allmählich aus der ultralockeren Geldpolitik aussteigt. Gleichzeitig stellte Dimon jedoch fest: «Gegen Ende des Quartals haben wir ermutigende Zeichen quer durch unsere Geschäfte gesehen.»

JPMorgan ist der Branchenprimus in den USA und besitzt anders als Goldman Sachs neben dem Investmentbanking auch ein klassisches Spar- und Kreditgeschäft mit Privatkunden. Goldman Sachs ist eine der wenigen reinen Investmentbanken, die die Finanzkrise überlebt haben. Das legendäre Wall-Street-Haus verdient sein Geld rund um die Finanzmärkte. Dazu gehören auch Dienstleistungen wie die Vorbereitung von Börsengängen oder Fusionen, Übernahmefinanzierungen oder die Verwaltung von Vermögen.

Beratungsgeschäft glänzt
Vor allem dieses Beratungsgeschäft glänzte im zweiten Quartal. So gelang Goldman Sachs das Kunststück, die Erträge – die gesamten Einnahmen einer Bank – zu steigern und zwar um 6 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar. Bei anderen Grossbanken waren die Einnahmen zuletzt rückläufig und eventuelle Gewinnsteigerungen oftmals nur Einsparungen geschuldet. Bei JPMorgan schrumpften die Erträge um 3 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar.

Sowohl Goldman Sachs als auch JPMorgan Chase schnitten besser ab als von Analysten erwartet. So stieg die JPMorgan-Aktie im frühen New Yorker Handel um 4 Prozent. Das Papier von Goldman Sachs legte um 1 Prozent zu. In der Folge kletterte auch die Aktie der Deutschen Bank, die ebenfalls zu den namhaften Spielern an der Wall Street gehört. (awp/mc/pg)

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