Julius Bär übernimmt Vermögensverwalterin WMPartners

Julius Bär übernimmt Vermögensverwalterin WMPartners
Boris Collardi, zurückgetretener CEO der Julius Bär Gruppe. (Bild: Julius Bär)

Boris Collardi, CEO Julius Bär Gruppe. (Bild: Julius Bär)

Zürich – Die Privatbank Julius Bär übernimmt die unabhängige Vermögensverwalterin WMPartners und schliesst sie mit der zur Bär-Gruppe gehörenden Infidar Vermögensberatung zusammen. Damit entstehe einer der grössten unabhängigen Vermögensverwalter der Schweiz mit rund 50 Mitarbeitenden und einem Kundenvermögen von über 4 Mrd CHF, teilte Julius Bär am Dienstag mit. Zum Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.

Die Julius Bär Gruppe habe in einem ersten Schritt die Aktien von WMPartners übernommen und fusioniere in einem zweiten Schritt Infidar mit WMPartners, heisst es in der Mitteilung. Heiner Grüter, bisheriger Partner und CEO von WMPartners soll nach Abschluss der Transaktion das neue Unternehmen als CEO führen. Der heutige Infidar-CEO, Markus Gonseth, werde sich zukünftig auf die Kundenberatung konzentrieren. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2014 abgeschlossen werden.

Das neue Unternehmen werde bei den Anlageentscheidungen und der Auswahl der Depotbanken weiterhin absolut unabhängig sein und mit Bär einen starken Partner im Hintergrund haben, heisst es in der Mitteilung. Derzeit arbeite es mit 30 Depotbanken zusammen.

Partner bleiben an Bord
Die 1971 gegründete WMPartners beschäftigt 26 Mitarbeitende und war bisher im Besitz der drei Partner Willi Leimer, Balthasar Meier und Heiner Grüter. Nach dem Zusammenschluss sollen alle bisherigen Partner operativ an Bord bleiben. Markus Gonseth, Willi Leimer und Balthasar Meier werden zudem dem Verwaltungsrat des neuen Unternehmens angehören.

Infidar beschäftigt laut Angaben der eigenen Internetseite 28 Mitarbeitende. Die Firma geht auf die 1954 gegründete Intisra zurück, die 1981 in Infidar umbenannt wurde. Seit Aufnahme der Geschäftstätigkeit ist Julius Bär Partner und Aktionär.

Preis auf 20 bis 30 Mio Franken geschätzt
Die Bank Vontobel schätzt, dass die Julius Bär einen Preis von 20 bis 30 Mio CHF bezahlt hat. Insgesamt sei die Übernahme eine «gute Nachricht», da Unternehmensgrösse und AuM angesichts steigender aufsichtsrechtlicher Anforderungen und IT-Kosten erfolgsentscheidende Faktoren seien, kommentiert Analyst Panagiotis Spiliopoulos. Die Schätzungen belässt er allerdings unverändert.

Die Julius Bär-Titel notieren am Dienstagmorgen gegen 9.40 Uhr an einer insgesamt rückläufigen Börse (SMI -0,5%) unverändert. (awp/mc/pg)

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