Knapp 30 russische Banken am Staatstropf

Knapp 30 russische Banken am Staatstropf

Russlands Finanzminister Anton Siluanow.

Moskau – Die russische Regierung will wegen der Finanzkrise im Land fast 30 Banken mit Staatsgeld stützen. Das gab Finanzminister Anton Siluanow am Dienstag bekannt, wie russische Nachrichtenagenturen berichteten.

Welche Banken genau von dem Rettungspaket profitieren, soll demnach in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Für die Bankenrettung steht insgesamt 1 Billion Rubel (13,3 Mrd. Fr.) zur Verfügung.

Mehrere Institute haben bereits anderweitig Finanzspritzen erhalten, darunter die zweitgrösste Bank des Landes, die staatlich kontrollierte VTB. Sie erhielt nach eigenen Angaben Ende Dezember 100 Mrd. Rubel mit der Aussicht auf weitere 1,25 Billionen Rubel im ersten Quartal 2015. Gegen die VTB und vier weitere russische Banken bestehen seit dem Sommer westliche Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts.

Rubelschwäche belastet
Dem Sektor macht neben den Sanktionen auch der enorme Wertverlust des Rubel zu schaffen. Die russische Bankenbranche ist ohnehin sehr empfindlich. Sie besteht aus einigen Grossbanken, die staatlich kontrolliert werden.

Hinzu kommen mehr als 800 kleineren Finanzinstituten mit äusserst angespannter Finanzlage und manchmal zweifelhaften Geschäftspraktiken. Viele von ihnen stammen aus der Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als bereits einige tausend Dollar ausreichten, um eine Bank zu gründen. (awp/mc/ps)

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