LGT Bank steigert Gewinn deutlich

LGT Bank steigert Gewinn deutlich
Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO LGT Gruppe.

LGT Group-CEO Prinz Max von und zu Liechtenstein.

Zürich – Die LGT hat das Geschäftsjahr 2010 mit einer deutlichen Gewinnsteigerung abgeschlossen. Nachdem die fürstliche Bank im Vorjahr noch Abflüsse von Kundengeldern hinnehmen musste erfreute sie sich 2010 wieder eines Zustroms. Für das laufende Jahr zeigt sich das Management zuversichtlich. Es rechnet mit einer positiven Entwicklung der Neugelder in allen Geschäftsbereichen und an allen Standorten.

«Wir haben im letzten Jahr gut gearbeitet», resümierte CEO Prinz Max von und zu Liechtenstein anlässlich der Bilanzmedienkonferenz das vergangenen Geschäftsjahr. Das Resultat 2010 sei mit einem Bruttoertrag auf Rekordniveau, einem erfreulichen Neugeldzufluss und einer soliden Bilanz neben der erfolgreich abgeschlossenen Integration der Dresdner Bank Schweiz ein Spiegel dafür. Insgesamt verzeichnete die Gruppe einen Neugeldzufluss von netto 3,1 Mrd CHF nachdem im Vorjahr noch 3,8 Mrd CHF abgeflossen waren. Beide Divisionen haben gemäss dem CEO dazu beigetragen. Dabei habe die LGT erfreulichen Zuflüssen in den asiatischen Märkten und vor allem in den Onshore Private Banking Märkten verbucht. Nur in Lichtenstein habe die Bank noch kleinere Abflüsse verzeichnen müssen.

Verwaltete Vermögen nehmen um 3% ab
Die verwalteten Vermögen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 3% auf 86,1 Mrd CHF ab. Dafür machte CFO Olivier de Perregaux Währungseinflüsse verantwortlich – allerdings sind gemäss dem CFO zwei Drittel der Kundenvermögen nicht in CHF denominiert. 2,5 Mrd CHF der 86,1 Mrd entfielen auf das Fürstliche Portfolio, 48,6 Mrd auf Internationale Standorte/Asset Management und die restlichen 35,0 Mrd auf das Wealth Management in Liechtenstein. Erfreulich entwickelte sich 2010 das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das den Erfolg um 17% auf 514,3 Mio CHF steigerte. Deutlich, um knapp 58% auf 272,8 Mio CHF, stieg auch der Handels- und übrige Ertrag. Letzteres führt das Institut insbesondere auf Gewinnrealisierungen aus Wertschriften und Währungsabsicherungen zurück. Rückläufig war dagegen der Erfolg aus dem Zinsengeschäft, der um 42% auf 95,8 Mio CHF sank.

Cost-Income-Ratio auf 70% verbessert
Der Bruttoertrag erhöht sich um 13% auf 882,9 Mio CHF. Dem stand ein um 18,3% auf 683,3 Mio CHF gestiegener Geschäftsaufwand gegenüber. Ohne Berücksichtigung der Zahlung von 50 Mio EUR an die deutschen Behörden (Datendiebstahl), habe sich gemäss Perregaux der Geschäftsaufwand lediglich um 7% erhöht. Der Personal- und Sachaufwand nahmen um 6% respektive 11% zu, was hauptsächlich auf die Integration der Dresdner Bank (Schweiz) zurückzuführen ist. Ab dem laufenden Jahr würden aber die Synergien daraus voll zum Tragen kommen, ergänzte der CFO. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich 2010 unter Ausklammerung der erwähnten Zahlung auf 70% (74%). Er gehe davon aus, dass diese in nächster Zeit auf diesem Niveau bleiben werde, sagte Prinz Max.

Auf verschärfte Eigenkapitalvorschriften vorbereitet
2010 konnte die LGT Steuerrückstellungen auflösen, die sie im Zusammenhang mit der Übernahme der Dresdner Bank (Schweiz) und steuerlichen Änderungen in Liechtenstein 2009 gebildet hatte. Dadurch verringerte sich im Berichtsjahr die Position Steuern/Minderheiten auf -2,7 Mio nach +50,1 Mio CHF im Vorjahr. Die Abschreibungen/Rückstellungen erhöhten sich um 20% auf knapp 55 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein um 40% höherer Reingewinn von 147,7 Mio CHF. Die Bilanzsumme betrug Ende 2010 auf 24,4 Mio CHF (-2%) und die Tier-1-Ratio belief sich auf 19,3% (18,5%). Damit verfüge die LGT über eine hohe Liquidität und sei gut auf die verschärften Eigenkapitalvorschriften vorbereitet, sagte der CEO.

2011 gut angefangen
Das laufende Jahr hat gemäss dem Management gut begonnen. 2011 wolle die LGT ihre Position in allen Geschäftsfeldern und Märkten, in denen sie tätig sei, qualitativ weiter stärken, sagte der CEO. Dabei gelte es, die Kosten im Griff zu halten und die Profitabilität weiter zu erhöhen. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bank bezüglich der angestrebte Übernahme der BHF-Bank würden nach Plan verlaufen, so der Prinz weiter. Das Institut hatte früher kommuniziert, dass es mit einem Abschluss der Verhandlungen innerhalb des ersten Quartals rechne. Zudem erwarte die LGT für das zweite Quartal 2011 die beantragte Banklizenz in Honkong zu erhalten. (awp/mc/upd/ss)

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