Lieber mit Bargeld als mit Kreditkarte

Lieber mit Bargeld als mit Kreditkarte

Zürich – Kreditkarten haben einen schweren Stand bei Schweizern: Im Ranking der beliebtesten Zahlungsarten rangiert die Kreditkarte weit abgeschlagen hinter der Debitkarte und sogar hinter dem Bargeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch unter Kreditkartennutzern. Allerdings findet die Kreditkarte eine andere Nutzung, die aufgrund der Gebühren jedoch alles andere als ratsam ist: zum Abheben von Bargeld.  

Über sechs Millionen Kreditkarten stecken in Schweizer Portemonnaies. Doch wie stark werden diese tatsächlich benutzt, beim Shoppen im Geschäft und im Internet, bei grossen und bei kleinen Einkäufen, im Inland und im Ausland? comparis.ch hat über 1300 Kreditkarten-Kunden befragt, wie gerne und wie häufig sie mit Kreditkarten bezahlen. Daraus wurde eine Typologie der Kreditkartennutzer erstellt.

Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: Bei der Frage nach dem beliebtesten Zahlungsmittel landet die Kreditkarte bei den Schweizern auf dem dritten Rang. Denn nur für jeden Sechsten oder 17 Prozent ist die Kreditkarte der Favorit. Deutlich davor rangieren in der Beliebtheit Bargeld (37 Prozent) und die Debitkarten wie die Maestro- oder die Postcard (44 Prozent).

Überraschend ist, dass 59 Prozent der Befragten zum Abheben von Bargeld am Bancomaten ihre Kreditkarte verwenden. «Das ist wegen der hohen Gebühren ganz und gar nicht zu empfehlen», warnt Bankenexperte Marc Parmentier und rät stattdessen: «Wesentlich günstiger ist es, Bargeld mit der Debitkarte abzuheben.»

Die sechs Nutzertypen
comparis.ch hat anhand der Ergebnisse eine Typologie der Kreditkartennutzer erstellt. Dabei herausgekommen sind 6 Nutzertypen. Nur jeder achte Nutzer, nämlich 12 Prozent der Befragten, ist ein «Kreditkarten-Freak», welcher die Karte meistens oder immer benutzt. Mit 36 Prozent die mit Abstand grösste Gruppe ist die der «Alltagsnutzer», welche die Kreditkarte bei alltäglichen Einkäufen wie im Supermarkt meistens oder immer und häufig auch für andere Einkäufe verwendet. 24 Prozent sind als «Gelegenheitsnutzer» einzustufen. Weitere 14 Prozent, die «Seltennutzer», haben die Kreditkarte für den Notfall dabei. Bei den 10 Prozent der «Only-Onliner» kommt die Kreditkarte fast ausschliesslich beim Internet-Shopping zum Einsatz, nur selten an der Ladenkasse. Die «Auslandsnutzer» mit 4 Prozent der Befragten nutzen ihre Karte überwiegend im Ausland und nur selten im Inland.

Die sechs Typen der Schweizer Kreditkarten-Nutzer

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(Quelle: comparis.ch)

15 mal «gut»
Mit ihren Kreditkarten-Herausgebern sind die Kunden durchweg zufrieden. Alle 15 Anbieter erhielten die Gesamtnote «gut» ausgestellt. An der Spitze mit einer Note von jeweils 5,3 stehen Cembra, Coop Supercard und Raiffeisen. Die grösste Aufsteigerin ist die Banque Cantonale Vaudoise mit einem Zuwachs von 0,2 Punkten.

Die Kundenzufriedenheit errechnet sich aus der Verständlichkeit der Abrechnungen, den Gebühren und den Kosten, den Konditionen, der Abwicklung des Kreditkartenantrages, der Ausgabenlimite, der Problemlösung bei Verlust oder Missbrauch und den Zusatzleistungen wie Bonusprogrammen. comparis.ch führt die Umfrage seit 2007 jährlich durch.

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(Quelle: comparis.ch)

Die detaillierten Ergebnisse sind unter http://www.comparis.ch/kreditkarten/umfrage/hitlist.aspx verfügbar. (comparis.ch/mc/ps)

Methode
Für die telefonische Umfrage im Auftrag von comparis.ch befragte das Marktforschungsinstitut GfK im Mai und Juni mehr als 1300 Kreditkartenbesitzer. Thematisiert wurden die Nutzungsart und –häufigkeit von Kreditkarten sowie die Zufriedenheit der Kunden mit ihren Kreditkarten-Herausgebern. Die Nutzer konnten angeben, wie häufig sie ihre Kreditkarte bei folgenden Bezahlungen verwenden: beim Online-Shopping, im Inland bei Alltagseinkäufen, grösseren Einkäufen über 300 Franken, Hotelbezahlungen und Restaurantbesuchen sowie im Ausland bei Einkäufen in Geschäften und Restaurants, bei Bezahlungen von Hotels und Mietwagen. Berücksichtigt wurden ferner Bargeldbezüge im In- und im Ausland.

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