LLB verdient im Halbjahr weniger

LLB verdient im Halbjahr weniger
Hauptsitz der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) in Vaduz.

Vaduz – Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im ersten Halbjahr 2020 aufgrund von Rückstellungen im Zusammenhang mit der Coronakrise weniger verdient als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet das Management ein solides Konzernergebnis.

Der Geschäftsertrag nahm in der Berichtsperiode um 5,9 Prozent auf 210,4 Millionen Franken ab, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 60,2 Millionen und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Für den tieferen Geschäftsertrag war vor allem das Zinsengeschäft verantwortlich, während das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht und das Handelsgeschäft stark zulegen konnte.

Im Zinsengeschäft erhöhte das Institut aufgrund der Coronakrise die Risikovorsorge und bildete Rückstellungen für erwartete Kreditverluste im Umfang von netto 13,8 Millionen Franken (VJ Auflösung von 3,7 Mio). Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft vor erwarteten Kreditverlusten nahm somit um 4,6 Prozent auf 78,8 Millionen Franken ab.

Handelsgeschäft legt stark zu
Der Erfolg des Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft lag mit 99,4 Millionen geringfügig über dem Vorjahresniveau (+0,5%). Deutlich höhere Volumen im transaktionsbasierten Geschäft hätten dazu geführt, dass die Erträge trotz einer tieferen Asset-Basis gehalten worden seien, schreibt die Bank. Der Ertrag aus dem Handelsgeschäft erhöhte sich um deutliche fast drei Viertel auf 46,5 Millionen. Der übrige ordentliche Erfolg nahm schliesslich um 75,2 Prozent auf 1,4 Millionen ab

Die Kosten hatte das Institut im Griff. Der Geschäftsaufwand lag mit 143,1 Millionen Franken klar unter dem der Vorjahresperiode (152,2 Mio). Zum einen sei der Personalaufwand durch die Anpassung des Umwandlungssatzes der Pensionskasse tiefer ausgefallen, zum anderen habe man durch die erzielte Einigung in einem bestehenden Rechtsfall Rückstellungen auflösen können. Dank weiterer operativer Einsparungen konnte zudem der Sachaufwand um gut 10 Prozent auf 32,9 Mio gesenkt werden.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich somit auf 65,5 Prozent von 69,7 Prozent im Vorjahr. Damit erfüllt die Bank das in der Wachstumsstrategie «SetUp2020» gesetzte Ziel einer Cost-Income-Ratio von unter 65 Prozent nicht ganz.

Positiv entwickelte sich das Netto-Neugeld, das den Angaben zufolge in allen drei Marktdivisionen und Buchungszentren «stabil» gewachsen ist. Der Zufluss belief sich im ersten Halbjahr auf 1,0 Milliarden Franken. Im Gesamtjahr 2019 hatte der Zustrom 4,1 Milliarden Franken betragen.

Das Geschäftsvolumen, das bei der LLB Kundenvermögen plus Kundenausleihungen umfasst, erreichte Ende Juni 86,5 Milliarden Franken und lag damit 3,2 Prozent über dem Stand von Ende 2019. Die Kundenvermögen sanken dabei marktbedingt auf 73,5 Milliarden von 76,3 Milliarden per Ende 2019. Die Kundenausleihungen stiegen dagegen um 0,2 Prozent auf 13,0 Milliarden.

Strategie um ein Jahr verlängert
Zum Ausblick schreibt die Bank, dass der Fokus in der zweiten Jahreshälfte vor allem auf der Profitabilität liegen werde. Weitere Initiativen zur Ertragssteigerung seien geplant und Kosteneinsparungen sollen identifiziert und genutzt werden. Insgesamt wird für das Gesamtjahr 2020 ein «solides Konzernergebnis» erwartet.

Die Umsetzung der Strategie StepUp2020 verlaufe «sehr erfolgreich», heisst es weiter. Im laufenden Jahr werde der Fokus allerdings auf die Bewältigung der Folgen von Corona und die Nutzung taktischer Chancen gerichtet. Die Bank rechnet damit, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen erst im nächsten Jahr klarer sichtbar sein werden und damit auch eine verlässlichere Grundlage für die Erarbeitung einer neuen Strategie gegeben sein werde. Die laufende Strategie-Periode werde daher um ein Jahr bis Ende 2021 verlängert. (awp/mc/ps)

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