Lücken beim Finanzwissen ursächlich für Zurückhaltung bei Wertpapieranlagen

Lücken beim Finanzwissen ursächlich für Zurückhaltung bei Wertpapieranlagen

Bielefeld/München – Trotz der positiven Entwicklungen an den deutschen Börsen im vergangenen Jahr und der erfreulichen Entwicklung des DAX in 2012, sind die deutschen Wertpapierbesitzer weiterhin verunsichert. 39 Prozent würden bei einer möglichen Neuanlage „bestimmt nicht“ oder „wahrscheinlich nicht“ in Aktien, Anleihen, Fonds und Zertifikate investieren. Wie stark die Skepsis ausgeprägt ist, hängt vor allem von der Schulbildung ab. Während von Wertpapierbesitzern mit (Fach-)Abitur 31 Prozent bei einer Neuanlage nicht in Wertpapierprodukte investieren würden, sind es bei Wertpapierbesitzern mit Haupt- oder Volksschulabschluss sogar doppelt so viele. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Wertpapierbesitzern, die die Finanzmarktforschung von TNS Infratest in 2012 erhoben hat.

Dass Finanzwissen und Interesse an den Börsen mit Optimismus in Geldanlagen einhergehen, stützen auch weitere bisher unveröffentlichte Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung von TNS Infratest rund um das Thema Geldanlage. Von den Befragten mit (Fach-)Abitur stimmten 23 Prozent der Aussage zu, sie interessierten sich für die deutsche Börse und den DAX. Bei Befragten mit Haupt- oder Volksschulabschluss sind es dagegen lediglich acht Prozent. Die Einschätzung des eigenen Finanzwissens ist ebenfalls bildungsabhängig und korrespondiert mit diesen Ergebnissen. Nur 24 Prozent der Befragten mit Haupt- oder Volksschulabschluss stimmen der Aussage „ich kümmere mich darum, dass mein Finanzwissen immer auf dem neuesten Stand ist“ zu. Bei den Befragten mit (Fach-)Abitur sind es 36 Prozent. Aber selbst unter den Wertpapierbesitzern in der Bevölkerung stimmen nur 41 Prozent der Aussage zu, ihr Finanzwissen sei immer auf dem neuesten Stand.

Optimismus unterscheidet sich je nach Schuldbildung
Der Optimismus der Wertpapierbesitzer zu den weiteren Entwicklungen am Finanzmarkt unterscheidet sich entsprechend ebenfalls deutlich je nach Schulbildung. Die Befragung zeigt, dass unter den Wertpapierbesitzern mit (Fach-)Abitur 16 Prozent erwarten, dass sich die Rahmenbedingungen für eine Investition in Wertpapieranlagen in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich oder bestimmt verbessern werden. Bei Wertpapierbesitzern mit Haupt- oder Volksschulabschluss sind es nur sechs Prozent.

„Die Einschätzungen der Wertpapierbesitzer und die geäußerten Defizite der Bevölkerung beim Finanzwissen deuten darauf hin, dass vertrauensbildende Maßnahmen der Finanzbranche wie beispielsweise eine stärkere Wissensvermittlung rund um Finanzthemen auch in 2013 weiterhin dringend erforderlich sind. Nur so kann sich die Anlegerstimmung aufhellen. Finanzwissen ist schließlich der Schlüssel zu fundierten Anlageentscheidungen“, kommentiert Mark Lammers, Associate Director bei TNS Infratest, die Ergebnisse.

Die Interviews wurden in Form computergestützter, persönlich-mündlicher Interviews (CAPI) im April und im Oktober 2012 durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung mit 2.000 bzw. 394 Interviews sind repräsentativ für die Bevölkerung bzw. die Wertpapierbesitzer in Deutschland. (TNS Infratest/mc/ps)

Zu TNS Infratest
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