Nachhaltige Finanzprodukte: Eine echte Chance für den Schweizer Finanzplatz

Nachhaltige Finanzprodukte: Eine echte Chance für den Schweizer Finanzplatz

(Bild: Voxia)

Genf – Nachhaltige Finanzprodukte haben sich in den letzten Jahren auf dem Markt durchgesetzt, und dieser Trend dürfte in den kommenden Jahren anhalten und sich sogar verstärken: Das ergab eine Umfrage, die Conser gemeinsam mit Voxia communication bei Vermögensverwaltern und anderen Experten der Finanzbranche in der Schweiz durchgeführt hat. Im Übrigen sind 66 % der Befragten der Meinung, dass die Entwicklung dieses Segments eine echte Chance für den Schweizer Finanzplatz darstellt. Diese Ergebnisse wurden am Freitag anlässlich des fünften „Geneva Forum for Sustainable Investment“ in Genf bekannt gegeben.   

Eine grosse Mehrheit von 77 % der Vermögensverwalter oder Finanzberater geben an, dass sie das sozial verantwortliche Investment verstehen und dafür werben, während noch vor zwei Jahren 78 % der unabhängigen Verwalter weder Produkte noch Dienstleistungen aus dem Bereich der so genannten nachhaltigen Finanzanlagen anboten*. „Dieses Ergebnis ist eine echte Überraschung. In einer Zeit, in der sich der Schweizer Finanzplatz neu aufstellt und strukturiert, werden Fachleute in den nachhaltigen Finanzprodukten einen reellen Wachstums- und Diversifizierungsmotor finden. Im Übrigen hat die Schweiz alle Karten in der Hand, um sich auf diesem Markt durchzusetzen“, gibt sich Angela De Wolff, Gründungspartnerin von Conser, überzeugt.

SRI-Ansatz noch keine globale Philosophie
Die Frage, ob nachhaltige Finanzprodukte eine Chance für den Schweizer Finanzplatz darstellen, wurde von fast 56 % der Befragten positiv beantwortet. Ihr zunehmendes Interesse an sozial verantwortlichen Investments ist vor allem durch die Nachfrage der Kunden (65 %) sowie das Bedürfnis nach Differenzierung (56 %) und einer umfassenderen Angebotspalette (45 %) motiviert. Dies muss allerdings relativiert werden: Bei der grossen Mehrheit der Befragten (64 %) beschränkt sich der SRI-Ansatz auf einen bescheidenen Anteil des Portfolios (1 bis 20 % der verwalteten Vermögen) und stellt noch keine globale, auf alle Anlagen angewandte Philosophie dar.

„Diese Tendenz wird aber schnell umschlagen. 54 % der Befragten rechnen in den kommenden drei Jahren mit einem Anstieg des verwalteten Volumens in diesem Segment“, berichtet Angela de Wolff.

Zukunftsträchtig: Nachhaltige Ansätze im Bereich Investmentfonds
Eine weitere Besonderheit ist auf das Berufsfeld der unabhängigen Verwalter zurückzuführen, die die Mehrheit der Befragten stellt: Das Angebot der nachhaltigen Finanzlösungen wird zu 82 % von Privatkunden in Anspruch genommen. Seine Zusammensetzung beruht auf Faktoren wie ethisch begründeten Ausschlüssen, Einbeziehung von USG-Kriterien, ökologischen oder sozialen Themen, Wohltätigkeitszwecken oder Impact Investing. Den grössten Anklang werden in Zukunft nach Meinung der Befragten nachhaltige Ansätze im Bereich Investmentfonds finden, die auf einem Engagement und einem Dialogprozess mit den Unternehmen beruhen (73 %) oder nachhaltige Infrastruktur wie z.B. gross angelegte Projekte in den Bereichen Immobilien, Mobilität oder Energie betreffen (54 %). Nebenbei bemerkt kommt das Aktionärsengagement – genau wie das Impact Investing – im derzeitigen Produkt- bzw. Beratungsangebot nur bei 30 % der Befragten vor.

Doch der Erfolg und der Fortbestand dieser Investmentphilosophie setzen konzertierte Anstrengungen voraus. Von den Befragten sprechen sich 78 % für mehr Transparenz bzw. Überschaubarkeit der nachhaltigen Finanzprodukte aus und 77 % für eine Einbeziehung dieser Kriterien in das Profil der künftigen Verwaltungs- oder Beratungsaufträge.

„Nachhaltige Finanzanlagen betreffen nicht nur Spezialisten für institutionelle Vermögensverwaltung, denn sie zielen auf breitere Anlegerzielgruppen ab. Angesichts der wachsenden Zahl der Initiativen aus der akademischen Welt und aus internationalen oder staatlichen Organisationen haben wir vor, all diese Anstrengungen zu koordinieren und diesen stark aufstrebenden Sektor zu stärken“, erklärt Laurent Ashenden, Gründer von Voxia communication. (Voxia/mc/ps)

Über die Umfrage:  
Die Umfrage wurde im März 2014 bei Finanzfachleuten (unabhängige Vermögensverwalter, Family Office, Portfolio-Manager und Finanzanalysten) durchgeführt und umfasste 18 mit den nachhaltigen Finanzprodukten zusammenhängende Fragen. Fast 200 Fachleute, die Portfolios von durchschnittlich 50 bis 300 Mio. Franken verwalten, haben den individuell zugestellten Fragebogen ausgefüllt.  

Über nachhaltige Finanzanlagen:
Bei nachhaltigen Finanzanlagen werden Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (USG) in die kaufmännischen und investitionsbezogenen Entscheidungen einbezogen, wobei das langfristige Wohl der Kunden und der Gesellschaft allgemein angestrebt wird. Nach mehreren Jahren stetigen Wachstums erfüllt das Segment der nachhaltigen Finanzprodukte heute die Anforderungen der Anleger mit Blick auf Liquidität, Relevanz sowie Risikomanagement und fördert zugleich sozial verantwortliches Verhalten innerhalb der Unternehmen.   

Über Voxia communication:
Voxia ist eine unabhängige Agentur, die sich auf die Ausarbeitung und Umsetzung von Kommunikationsprogrammen spezialisiert hat.  Das zwölfköpfige Team verfügt über einen umfassenden Erfahrungsschatz in institutioneller Kommunikation, Media Relations, Anlegerkommunikation, Eventmanagement, Krisenmanagement und Public Relations. Im Bereich der nachhaltigen Finanzanlagen ist Voxia Initiator und Mitorganisator der beiden Foren Geneva und Zürich Forum for Sustainable Investment, die zu massgeblichen Events der Schweizer Finanzwelt geworden sind.  In Fragen der USG-Zielsetzungen, der sozialen Unternehmensverantwortung, der Ethik und der Nachhaltigkeit greift Voxia auf die Fachkompetenzen von Conser im Bereich der nachhaltigen Finanzanlagen zurück.

Über Conser:
Seit 2007 ist Conser als unabhängiges Beratungs- und Verwaltungsunternehmen mit dem Fokus auf sozial verantwortlichem Investment und nachhaltigen Finanzlösungen tätig. Dank langjähriger, anerkannter Fachkompetenzen begleitet Conser seine institutionellen und privaten Kunden bei der Einbeziehung von Nachhaltigkeits- und Rückverfolgbarkeitsgrundsätzen in ihren Vermögensanlageentscheidungen. Dieses einzigartige Know-how verbunden mit hauseigenen Tools zur Bewertung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (USG) erlaubt es Conser, massgeschneiderte Kapitalverwaltungsdienstleistungen anzubieten, die mit ökologischen, gesellschaftlichen und/oder ethischen Anforderungen vereinbar sind.  

*Von Genève Place Financière 2011-2012 durchgeführte Konjunkturumfrage

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