Nachhaltigkeit: Ungenügende Noten für UBS und CS

Nachhaltigkeit: Ungenügende Noten für UBS und CS

Basel – Auf längere Sicht erfolgreich wirtschaften, ohne für die Gesellschaft als Ganzes und die eigene Bank untragbare Risiken einzugehen. Darin schneiden die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) gemäss einer Studie der Basler Privatbank Sarasin nicht gut ab.

Wie aus der am Dienstag veröffentlichten Nachhaltigkeitsstudie hervorgeht, liegen die UBS und die CS bei nachhaltiger Unternehmensführung unter dem Durchschnitt der von Sarasin unter die Lupe genommenen dreissig grössten Banken der Welt.

«Compliance-Probleme»
Bedingt sei dies zum einen durch «Compliance-Probleme», also Unregelmässigkeiten bei der Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, regulatorischen Vorgaben und bankinternen Ethikstandards. Zum anderen hätten beide Banken in jüngster Vergangenheit einen grösseren Abbau von Stellen angekündigt, was ihnen schlechte Noten bei der Mitarbeiterführung eingetragen habe.

Nordea und Standard Chartered schwingen obenaus
Gemäss der Sarasin-Studie stehen bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensführung die Banken Nordea, Standard Chartered und Toronto-Dominion am besten da. Alle drei neigten dazu, das Eingehen von Risiken zu scheuen und seien stark im Kleinkundengeschäft (Retail-Banking) tätig.

Bei der vorwiegend in Asien geschäftenden Standard Chartered falle darüber hinaus die geringe Anzahl von Compliance-Vorstössen positiv auf. Dies sei umso bemerkenswerter, da die aus Grossbritannien stammende Bank auch in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern aktiv sei.

Kein Aufbruch zu mehr Nachhaltigkeit
Alles in allem stellt die Bank Sarasin in ihrer Studie fest, dass von einem «Aufbruch in Richtung nachhaltigerer Geschäftsmodelle und geringerer Risiken für die Allgemeinheit» keine Rede sein könne. Keine einzige der untersuchten Grossbanken hätte eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie ausgearbeitet.

Dass sich Nachhaltigkeit durchaus lohnen kann, zeigt die Börsenkursentwicklung der weltweit dreissig grössten Banken über die letzten fünf Jahre hinweg: So schnitten da die als nachhaltig bewerteten Banken laut Sarasin «signifikant besser» ab als die restlichen, nicht besonders nachhaltigen Banken. (awp/mc/pg)

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