Bern – Die Schweizerische Nationalbank hat beschlossen, ihre Compliance-Organisation zu verstärken, die privaten Finanzgeschäfte ihrer Mitarbeitenden strengeren Regeln zu unterstellen und den Verhaltenskodex zu überarbeiten. Sie hat in diesen Fragen Prof. Peter Forstmoser als Berater beigezogen.
Zur weiteren Verstärkung ihrer Compliance-Organisation schafft die Nationalbank eine eigenständige Compliance-Stelle, die direkt dem Präsidenten des Direktoriums unterstellt ist und wenn nötig direkt an den Präsidenten des Prüfungsausschusses des Bankrates rapportiert. Neu geschaffen wird zudem eine Anlaufstelle, der Mitarbeitende Missstände und Regelverstösse melden können, schreibt die Nationalbank in einer Mitteilung. Die SNB war bisher in Compliance-Angelegenheiten dezentral organisiert; bereits im Herbst 2011 war beschlossen worden, diese Organisation zu verstärken und zu zentralisieren.
Private Finanzgeschäfte werden strengeren Regeln unterstellt
Die Nationalbank hat die Weisung über private Finanzgeschäfte von Mitarbeitenden in wesentlichen Punkten verschärft. So ist die zu Jahresbeginn als Sofortmassnahme beschlossene Bewilligungspflicht für Fremdwährungsgeschäfte von über CHF 20’000 definitiv eingeführt worden. Die Haltedauer von Finanzanlagen wurde verlängert, Transaktionen mit Derivaten oder strukturierten Produkten, deren Wert im Wesentlichen durch die Entwicklung von Wechselkursen oder Zinssätzen bestimmt wird, sind nun generell untersagt, und für bestimmte Gruppen von Mitarbeitenden mit Zugang zu privilegierten Informationen sind weitergehende Restriktionen erlassen worden. Der Kontrollprozess und die Offenlegungspflichten wurden verstärkt und erweitert.
Die Nationalbank verfügt seit 2007 über einen Verhaltenskodex, der die wichtigsten Verhaltensregeln zusammenfasst und auf weiterführende Regelwerke hinweist. Dieser Kodex ist in Teilen überarbeitet worden und wird, wie auch die Weisung über die privaten Finanzgeschäfte der Mitarbeitenden, auf der Website der Nationalbank veröffentlicht. (SNB/mc/pg)
