Partners Group sieht klare Erholung bei Investment-Verkäufen

Baar – Der Vermögensverwalter Partners Group hat im ersten Halbjahr 2925 mehr Ertrag generiert und unter dem Strich auch mehr verdient. Die wichtigen Performance Fees sind deutlich höher ausgefallen als von Analysten erwartet. Am Markt sorgt das für Zuversicht, dass sich das Exit-Umfeld klar verbessert.
Die Erträge der auf Privatmarktanlagen spezialisierten Gesellschaft stiegen in den ersten sechs Monaten 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Fünftel auf 1,17 Milliarden Franken. Dafür sorgten die deutlich höheren Einnahmen aus Performance Fees, die sich mit 314 Millionen mehr oder weniger verdoppelten. Die Einnahmen aus den erfolgsabhängigen Gebühren erreichten damit einen Anteil von 27 Prozent der Gesamteinnahmen.
Die Haupt-Ertragsquelle für Partners Group, die fixen Managementgebühren, welche sich abhängig von den verwalteten Vermögen entwickeln, beliefen sich im ersten Semester auf 854 Millionen (+5%). Wie bereits seit Juli bekannt, verwaltete der Zuger Asset Manager Ende Juni 174 Milliarden Dollar nach 152 Milliarden Ende 2024.
Viele Verkäufe bereits 2025
Der EBITDA stieg damit im ersten Semester um 17 Prozent auf 733 Millionen Franken, was einer Marge von 62,7 Prozent entspricht. Und der Gewinn fiel mit 578 Millionen um 14 Prozent höher aus.
Mit Blick in die Zukunft bestätigte Partners Group derweil die Prognose für die Kapitalzusagen: Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Vermögensverwalter weiterhin mit neuen Kapitalzusagen im Umfang von 22 bis 27 Milliarden US-Dollar, wovon das Unternehmen im ersten Semester rund die Hälfte akquiriert hat. Hinzu kommen 4 Milliarden aus der Übernahme der Empira Group.
Was die Performance Fees angeht, rechnet Partners Group indes mit einem Anteil an den Gesamterträgen von über 30 Prozent für das laufende Jahr. Voraussetzung seien allerdings gleichbleibende Marktbedingungen und dass sich die Pipeline der für das zweite Halbjahr erwarteten Verkäufe von Investments erfüllt.
Bis dato hatte die Guidance bei 20 bis 30 Prozent gelegen. Nach einem starken ersten Halbjahr und guten Aussichten für das zweite hat Partners Group aber nun die Guidance für 2025 frühzeitig auf 25 bis 40 Prozent erhöht. Dies sollte zuvor erst ab dem Jahr 2026 gültig sein.
Aktie gibt nach
Derweil rechnet das Management auch mit weiteren Akquisitionen auf die eigene Bilanz. So fasst Partners Group etwa weitere Übernahmen von Investmentmanagern im Immobilienbereich ins Auge. Die vertikale Integration in diesem Markt werde zunehmen – daher seien einige weitere Akquisitionen im Themenbereich von Empira möglich, sagte CEO David Layton am Dienstag an einem Webcast mit Analysten.
Partners Group hatte die Übernahme des Zuger Immobilien-Investmentmanagers mit Fokus auf den Wohnungssektor Ende 2024 angekündigt und im ersten Halbjahr 2025 vollzogen. Die 2014 gegründete Gesellschaft beschäftigt mehr als 250 Mitarbeitende in 13 Niederlassungen weltweit und soll nun als Teil der Partners Group unter ihrer bestehenden Marke operieren.
Auch bei der weiteren Konsolidierung innerhalb der Asset-Manager-Branche will Partners Group beteiligt sein, wie Layton weiter sagte. Konkrete Ankündigungen gebe es aber noch keine. Die Übernahme solcher Firmen und damit auch die Einbindung neuer Talente von ausserhalb ist für Partners Group neu und markiert entsprechend eine klare Strategieanpassung.
Die Aktionäre der Partners Group konnten sich nicht lange an den guten Halbjahreszahlen des Asset Managers erfreuen. Nach einem festen Start ging es zunehmend nach unten. Zu Börsenschluss stand ein Minus von 3,2 Prozent. (awp/mc/ps)