Royal Bank of Scotland soll Betriebe in die Pleite getrieben haben

Royal Bank of Scotland soll Betriebe in die Pleite getrieben haben

London – In der Affäre um den Umgang mit mittelständischen Kreditnehmern bei der Royal Bank of Scotland hat die britische Grossbank nun auch eigene Ermittlungen eingeleitet. Der Bank wird vorgeworfen, gesunde Unternehmen absichtlich in die Pleite getrieben zu haben, um sich dann ihre Immobilien-Werte in das eigene Portfolio einzuverleiben. Einen entsprechenden Bericht hatte der Wirtschaftsexperte Lawrence Tomlinson im Auftrag der «Sunday Times» erstellt. Tomlinson ist als Berater für das britische Wirtschaftsministerium tätig.

Wirtschaftsminister Vince Cable übergab den Fall bereits am Sonntag der zuständigen Bankenaufsicht. Finanzminister George Osborne bezeichnete die Vorwürfe am Montag als «schockierend». Parallel zu dem Report von Tomlinson hatte auch der von der Bank beauftragte ehemalige Zentralbankchef Andrew Large einen Bericht über das Kreditvergabe-Verhalten der Bank vorgelegt. Auch darin wurde Kritik an der RBS laut.

Gesunde Firmen ausgeblutet und in die Knie gezwungen
Die Bank soll Kreditnehmer aus vorgeschobenen Gründen – etwa wenn sie Formulare über ihre finanziellen Hintergründe verspätet abgegeben haben – als «risikoreich» eingestuft und dann an ihre darauf spezialisierte Abteilung weitergereicht haben. Von dort seien sie mit hohen Strafzinsen und Gebühren belegt worden. In mehreren Fällen habe das dazu geführt, dass gutgehende, gesunde Firmen ausgeblutet und in die Knie gezwungen wurden, während die als Sicherheit eingetragenen Immobilienwerte dann an die Bank gingen. (awp/mc/ps)

 

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