Schweizer Banken profitieren von geopolitischen Spannungen

Zürich – Die von 230 Schweizer Banken verwalteten Vermögen haben 2024 ein Rekordniveau erreicht. Gemäss Fachleuten profitierten sie auch von ausländischen Kunden, die ihr Geld aus dem US-Raum wegen der Unsicherheiten aus geopolitischen Überlegungen in die Schweiz brachten.
Laut einer Mitteilung der Schweizerischen Bankiervereinigung vom Donnerstag stiegen die von den Schweizer Banken verwalteten Vermögen im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent auf 9284 Milliarden Franken. Davon entfielen 4225 Milliarden auf ausländische und 5059 Milliarden auf inländische Kundinnen und Kunden.
Die Bestände aus dem Ausland lagen 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Schweiz blieb damit weltweit führend in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung von privaten Kunden.
Von der Bankiervereinigung befragte Fachleute führten den Zuwachs vor allem auf geopolitisch motivierte Kapitalzuflüsse zurück, da die Schweiz ihre Rolle als sicherer Hafen erneut unter Beweis stellte, wie es hiess. Politische Stabilität, Rechtssicherheit und eine stabile Währung wurden als zentrale Faktoren für die Standortattraktivität genannt.
Die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung dürfte den Schätzungen der Experten zufolge auch 2025 weiterwachsen. Expertinnen und Experten des Swiss Banking Outlook gehen von einem Plus im Bereich von 2,5 bis 5,0 Prozent aus. Die Zuflüsse von Neugeldern würden insbesondere durch geopolitische Risiken und Unsicherheiten im US-Markt gefördert, hiess es im Ausblick. (awp/mc/ps)