SEC ermittelt wegen Hypotheken-Deals gegen Merrill Lynch

SEC ermittelt wegen Hypotheken-Deals gegen Merrill Lynch

Brian Moynihan, CEO der Merrill-Lynch-Muttergesellschaft Bank of America.

London – Die US-Finanzaufsicht SEC hat ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit undurchsichtigen Immobiliengeschäften laut einem Pressebericht ausgedehnt. Ins Visier geraten sei ein Hypotheken-Deal der Investmentbank Merrill Lynch, berichtete die «Financial Times» (FT) am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Die SEC will herausfinden, ob das inzwischen von der Bank of America übernommene Finanzinstitut seine Kunden richtig beraten hat oder nicht.

Collateral Debt Obligations im Fokus
Im Zentrum der Untersuchung stehen der Zeitung zufolge strukturierte Wertpapiere, sogenannte Collateral Debt Obligations (CDO), die vor drei Jahren zur weltweiten Finanzkrise beigetragen hatten. Diese Papiere im Wert von 1,5 Milliarden Dollar habe Merrill Lynch unter der Bezeichnung «Norma» herausgegeben, und zwar im Auftrag des Hedge Fonds Magnetar aus dem US-Bundesstaat Illinois, hiess es weiter. Als CDO-Verwalter (collateral manager) sei NIR Capital Management eingesetzt worden. Auch gegen diesen werde ermittelt. Vertreter von NIR Capital hätten diesbezüglich Anrufe nicht beantwortet, berichtete die Finanzzeitung.

Vorwurf: Wetten gegen Kunden
Die US-Finanzaufsicht will der Zeitung zufolge herausfinden, ob Merrill Lynch seine Kunden darüber informiert hat, dass Magnetar bei der Zusammenstellung der Vermögenswerte geholfen und gleichzeitig gegen diese gewettet habe. Magnetar hatte bestritten, an der Auswahl des Norma-Portfolios beteiligt gewesen zu sein.

In ihrem Untersuchungsbericht zur Finanzkrise war die Kommission des US-Kongresses laut «FT» zu dem Schluss gekommen, Merrill Lynch habe seinen Kunden verschwiegen, dass Magnetar 4,5 Millionen Dollar erhalten und dass Magnetar Vermögenswerte ausgewählt habe, während die Gesellschaft gleichzeitig auf Verluste aus diesen Vermögenswerten gesetzt habe. Ähnliche Vorwürfe hatte die SEC auch gegen die US-Bank Goldman Sachs erhoben und den Fall später gegen eine Zahlung von 550 Millionen Dollar ad acta gelegt. (awp/mc/ps)

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