SIX verdient im ersten Halbjahr weniger

SIX verdient im ersten Halbjahr weniger
Urs Rüegsegger, Group CEO SIX. (Foto: SIX)

Zürich – Die SIX Group hat im ersten Semester 2017 etwas mehr Umsatz erzielt, unter dem Strich allerdings weniger verdient. Der Börsenbetreiber führt dies auf Sonderfaktoren aus dem Vorjahr zurück. Zum Wachstum trugen die Börse und der Bereich für Bezahldienste bei, während nachbörsliche Dienstleistungen und die Finanzdaten rückläufig waren. Strategisch sieht sich die Gruppe gut aufgestellt.

Der Betriebsertrag stieg in den ersten sechs Monaten um 1,8% auf 929,7 Mio CHF, wobei sich die vier Divisionen unterschiedlich entwickelten.

Twint belastet
So konnte der Betriebsertrag im grössten Bereich Payment Services um 6,8% auf 452,8 Mio CHF verbessert werden. Der EBIT sank allerdings um 16% auf 38,8 Mio CHF. Der um Sondereffekte aus dem Vorjahr (3,9 Mio aus Verkauf SIX Payment Services Luxembourg) bereinigte Rückgang lag bei 7,9%. Dieses Minus sei hauptsächlich auf die Beteiligung an Twint und die damit verbundenen Kosten zurückzuführen. Hinter der Bezahl-App Twint stehen neben der SIX die grössten Schweizer Banken.

Bei Financial Information sank der Betriebsertrag aufgrund von Währungseffekten und einer Umschichtung von Kundenportfolios ebenfalls um 2,7% auf 196,0 Mio CHF. Der EBIT stieg hingegen um 6,4% auf 26,5 Mio. Dies sei auf eine rigorose Kostendisziplin und eine Reorganisation in Frankreich zurückzuführen, aber auch auf einen höheren Finanzerfolg.

Positive Sondereffekte im Vorjahr
Der Geschäftsbereich Swiss Exchange steigerte den Betriebsertrag um 5,7% auf 101,0 Mio CHF und den EBIT um 4,2% auf 35,7 Mio CHF. Das sei auf die erhöhte Volatilität an den globalen Märkten zurückzuführen, teilt die SIX am Mittwoch mit.

Die Anzahl der Abschlüsse im Börsenhandel stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,1%, der Handelsumsatz um 5,1%. Der durchschnittliche Marktanteil am Schweizer Blue-Chip-Handel stieg auf 67,0% nach 64,2%.

Im Geschäftsbereich Securities Services (nachbörsliche Dienstleistungen) schliesslich fiel der Betriebsertrag hingegen um 4,7% auf 189,1 Mio CHF und der EBIT gar um 30% auf 32,7 Mio. Bereinigt um Sondereffekte aus dem Vorjahr (Erfolg aus dem Verkauf einer Liegenschaft in Höhe von 26,0 Mio) legte das Segment allerdings 9,6% zu, wie es heisst.

Unter dem Strich fiel der Konzerngewinn der Gruppe um 7,7% auf 124,5 Mio CHF. Abzüglich der erwähnten Sondereffekte stieg dieser allerdings um 19%.

Aufbau zentraler Dienstleistungen
Die SIX selbst spricht denn auch von einem «starken» ersten Halbjahr, welche die erfolgreiche Strategie widerspiegle. Man fokussiere sich konsequent auf das Kerngeschäft und den Aufbau neuer, zentraler Infrastruktur-Dienstleistungen für den gesamten Schweizer Finanzplatz. Ein gemeinsames Backoffice für alle Banken, das mit verschiedenen Akteuren geprüft wurde, war ja bekanntlich gescheitert.

Zu den Höhepunkten im Semester zählt die SIX unter anderem das Projekt «ATM Futura», wo Payment Services den Pilotbetrieb für eine neue Einheitssoftware für alle Schweizer Bankomaten aufnahm. Financial Information startete zudem mit einem sogenannten Regulatory Hub, einer Plattform für den Austausch regulatorischer Informationen.

Für das zweite Halbjahr erwartet CFO Daniel Schmucki, dass sich der Trend aus dem ersten Semester – sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis – in allen vier Divisionen fortsetzen wird, wie er im Interview mit AWP sagte. Wichtige Vorhaben sind im zweiten Halbjahr die Integration des Terminal-Geschäfts von Aduno sowie von VÖB-ZVD, einem Netzwerkbetreiber in Deutschland. Zudem soll der Verkauf des Commercial Issuing Geschäfts in Österreich ebenfalls im Herbst vollzogen werden. (awp/mc/pg)

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