Skandal-Serie: Barclays-Chef verzichtet auf Bonus

Skandal-Serie: Barclays-Chef verzichtet auf Bonus

Barclays-CEO Antony Jenkins.

London – Barclays-Chef Antony Jenkins verzichtet nach einer Reihe von Skandalen und Problemen mit den Behörden auf seinen Bonus. «Angesichts des schweren Jahres für die Bank habe ich mich dazu entschlossen, auf Sonderzahlungen zu verzichten», sagte er am Freitag in London. Jenkins hatte Ende August 2012 die Leitung der britischen Grossbank übernommen, nachdem sein Vorgänger Bob Diamond über die Manipulation des Referenzzinses Libor gestolpert ist. Vor seinem Wechsel an die Spitze war Jenkins für das Filialgeschäft verantwortlich gewesen.

Neben der Verwicklung in die Manipulation des Referenzzinses kämpft die Bank mit den Folgen der Falschberatung von Kunden in Grossbritannien. Das führte in den vergangenen Quartalen immer wieder zu Rückstellungen für Schadensersatzansprüche. Zudem läuft eine Untersuchung wegen möglicher Bestechung im Jahr 2008. Damals – auf dem Höhepunkt der Finanzkrise – soll sich das Institut den Staatsfonds Katars gefügig gemacht haben, damit dieser bei der Bank einsteigt. So konnte Barclays Staatshilfen vermeiden.

UBS mit UBS , die 1,4 Milliarden Franken zur Kasse gebeten
Britischen Medienberichten zufolge hätte dem 51-jährigen ein Bonus von mindestens einer Million Pfund zugestanden. Die Bank hatte dies als Spekulation bezeichnet. Barclays hatte im Sommer 2012 als erste Bank eine Strafe für die Beteiligung an der Libor-Manipulation bezahlt und damit weltweit eine Welle von Ermittlungen ausgelöst. Die bisher höchste Zahlung in Sachen Libor leistete im Dezember die schweizerische UBS , die 1,4 Milliarden Franken auf den Tisch legte, um die Ermittlungen aus der Welt zu schaffen.

Untersuchungen auch gegen Deutsche Bank
In Deutschland wird das Verhalten der Deutschen Bank überprüft. Die grösste deutsche Bank gehört auch zu den Instituten, die an der Libor-Festsetzung beteiligt waren. Sie hat eingeräumt, dass Händler in eine mögliche Manipulation verwickelt sein könnten – allerdings hätten diese ohne Wissen des Vorstands gehandelt. Mit ersten Ergebnissen der Ermittlungen durch die Aufsichtsbehörde Bafin wird bis Ende März gerechnet. (awp/mc/ps)

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