Softbank-Einstieg bei Swiss Re immer unwahrscheinlicher

Softbank-Einstieg bei Swiss Re immer unwahrscheinlicher
Swiss-Re-Hauptsitz am Zürcher Mythenquai. (Foto: Swiss Re)

Zürich – Eine Partnerschaft zwischen dem Rückversicherer Swiss Re und der japanischen Technologiegruppe Softbank scheint immer unwahrscheinlicher. Nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg vergangene Woche darüber berichtet hatte, dass die Gespräche dazu ins Stocken geraten seien, doppelt nun die «Financial Times» nach. Die Gespräche stünden kurz vor dem Abbruch, schreibt das Finanzblatt in der Ausgabe vom Montag mit Verweis auf Personen, die in den Prozess involviert sind. Sowohl bei Swiss Re als auch bei Softbank hält man sich dazu bedeckt.

Das Interesse der Japaner an Swiss Re habe laut der Quelle in den vergangenen Wochen spürbar abgenommen, schreibt die «FT» weiter. Zudem seien zuletzt auch die Spekulationen zum Umfang einer möglichen Beteiligung von Softbank an Swiss Re laufend nach unten revidiert worden.

Von einer möglichen Partnerschaft ist seit Februar die Rede, verbunden mit dem Wunsch von Softbank, sich massgeblich an Swiss Re zu beteiligen. Zunächst wurde über eine Beteiligung im Umfang von rund einem Drittel spekuliert, später war auch von einem Viertel die Rede. Anfang April teilte Swiss Re im Vorfeld des Investorentags dann mit, dass man davon ausgehe, dass sich Softbank wohl mit höchstens 10% am Rückversicherer beteiligen werde und die entsprechenden Aktien am Markt zukaufe.

Swiss Re braucht kein Kapital
Das Kapital zum Zweck des Deals zu erhöhen, schloss man bei Swiss Re kategorisch aus. Die Gruppe brauche kein frisches Kapital, liess das Management verlauten. Ein Beweis dafür liefert Swiss Re diese Woche. Am (heutigen) Montag startet ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu einer Milliarde Franken.

Zum Thema Softbank gibt man sich bei Swiss Re bedeckt. Am letzten Freitag legte der Konzern Quartalszahlen vor und erwähnte Softbank im Communiqué mit keinem Wort. Später liess der neue Finanzchef John Dacey verlauten, dass man gemeinsam mit Softbank nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit suche und mit den Japanern weiterhin darüber spreche. «Allerdings kann ich zum heutigen Zeitpunkt nichts Neues dazu berichten», so Dacey. Was bei den Gesprächen rauskomme, sei nach wie vor offen.

Mit Blick auf eine allfällige Kooperation mit Softbank verwies der Dacey in seinen Ausführungen auf frühere Aussagen: So sei für Swiss Re etwa das grosse Kundenpotenzial von Firmen des japanischen Konglomerats von Interesse. Allerdings sei man auch laufend mit anderen bestehenden und potenziellen Partnern in Gesprächen, fügte der Finanzchef an. Auf der Gegenseite ist bekannt, dass Softbank Interesse an den grossen Datenmengen von Swiss Re Interesse bekundet. Auf Anfrage der «FT» wollte Softbank keinen Kommentar abgeben. (awp/mc/pg)

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