S&P senkt Ausblick für 8 Kantonalbanken und die Migros Bank

S&P senkt Ausblick für 8 Kantonalbanken und die Migros Bank

Ausblick der ZKB und acht anderen Schweizer Banken gesenkt. (Foto: ZKB)

Zürich – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat den Ausblick von neun Schweizer Banken auf «negativ» gesetzt. Die gestiegene Gefahr einer Immobilienblase trifft unter anderem das Rating der Zürcher Kantonalbank (ZKB), der grössten Schweizer Bank mit Staatsgarantie.

Weitere Kantonalbanken, die traditionell stark im Hypothekargeschäft verankert sind, sind ebenfalls von der Herabstufung betroffen. Den Ausblick «negativ» heftete S&P am Dienstagabend auch der zweitgrössten Kantonalbank an, jener des Kantons Waadt (BCV).

Dazu haben sich die Aussichten nach S&P-Ansicht für die Aargauische, die Basler, die Basellandschaftliche, die Bündner, die Luzerner und die Schwyzer Kantonalbank verschlechtert. Auf «Negativ» gesetzt wurde auch der Ausblick für die Migros Bank, ebenfalls ein bedeutender Hausbau- und Wohnungskauffinanzierer.

UBS und CS diesmal nicht betroffen
Nicht betroffen sind hingegen trotz beträchtlichen Marktanteils im Schweizer Hypothekenmarkt die Grossbanken UBS und Credit Suisse. Die beiden Institute erfuhren aber in den vergangenen Monaten ebenfalls Herabstufungen, die aber mehr mit ihrem globalen Engagement und der weltweiten Wirtschaftsunsicherheit zu tun haben.

«AAA» in Gefahr
Die ZKB sowie die Aargauische, Basellandschaftliche und Schwyzer Kantonalbank geniessen dank der Staatsgarantie durch ihre Kantone als einige der letzten Banken der Welt das höchstmögliche S&P-Rating AAA. Dieses könnten die Banken aber nun verlieren, wie S&P schrieb. Auch den übrigen fünf Banken droht eine Herabstufung, sollten sich die Risiken nicht entschärfen.

Die gestiegenen Immobilienpreise in den vergangenen drei Jahren seien nämlich ein Risiko für jene Banken, die stark in der Hypothekenvergabe sind: Alle betroffenen Banken seien stark auf den Schweizer Immobilienmarkt ausgerichtet und verfügten über entsprechende Abhängigkeiten.

Preise steigen weiter
Sollte der Trend weitergehen, könnte dies die Wirtschaft destabilisieren. Brennpunkte des Immobilienmarkts sind vor allem die Regionen um den Zürichsee und den Genfersee. S&P geht davon aus, dass die Preise im laufenden Jahr weiter zulegen werden, erwartet aber ein gewisses Abknicken des Wachstums in der mittleren Frist.

Häusermarkt generell in «solider» Verfassung
S&P sieht den Schweizer Häusermarkt aber generell immer noch in solider Verfassung, unter anderem deswegen, weil die starke Zuwanderung die Nachfrage anschiebe. Zudem attestiert die Ratingagentur den Schweizer Banken eine relativ vorsichtige Politik der Hypothekenvergabe. (awp/mc/pg)

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