Swiss Re: 2011 zweitteuerstes Jahr für Versicherer

Swiss Re: 2011 zweitteuerstes Jahr für Versicherer

Erdbeben Japan: Verwüstungen in Otsuchi an der Ostküste am 14. März 2011.

Zürich – Das zu Ende gehende Jahr ist für die Versicherungsbranche betreffend Natur- und Man-made-Katastrophen nach 2005 das zweitteuerste Jahr in der Geschichte. Schätzungen zufolge kosteten die Katastrophen die Versicherer insgesamt rund 108 Mrd USD, was gegenüber dem Vorjahreswert von 48 Mrd mehr als doppelt so viel ist, schreibt der Rückversicherer Swiss Re in der am Donnerstag veröffentlichten sigma-Studie.

Allein aus Naturkatastrophen entstanden der Gesellschaft wirtschaftliche Schäden in der Höhe von 350 Mrd, was historisch gesehen Rekord ist. Im Jahr 2010 beliefen sich diese Schäden auf 226 Mrd. Über 30’000 Menschen kamen 2011 bei Katastrophen ums Leben. Der grösste Teil der Schäden und der Toten sei auf das Erdbeben in Japan zurückzuführen. «Leider ist der Versicherungsschutz gegen Erdbeben noch recht begrenzt, sogar in einigen Industrieländern mit hohem Erdbebenrisiko wie Japan», wird Kurt Karl, Chefökonom von Swiss Re, in der Mitteilung zitiert.

Schäden in Japan nur zu Bruchteil versichert

Wäre Japan gleich gut versichert gewesen wie andere Länder mit hohem Erdbebenrisiko, beispielsweise Neuseeland, wäre die Schadenlast für die Branche viel höher ausgefallen. Das Erdbeben in Japan verursachte versicherte Schäden von 35 Mrd, was aber nur einen Bruchteil der wirtschaftlichen Schäden von 210 Mrd ausmachte. Das Beben vom Februar in Neuseeland kostete die Versicherer 12 Mrd, bei wirtschaftlichen Schäden von 15 Mrd. Schwere Überschwemmungen in Thailand und Australien führten zu Versicherungsschäden von über 10 Mrd. Weiter entstanden bei zwei gewaltigen Tornados in den USA Schäden von ungefähr 14 Mrd und über 400 Menschen kamen ums Leben. Der Hurrikan Irene schlug für die Versicherungswirtschaft mit Sachschäden von knapp 5 Mrd zu Buche.

Jahr noch nicht abgeschlossen
Das Jahr sei aber noch nicht abgeschlossen, so der Bericht weiter. Falls durch die anhaltenden schweren Überschwemmungen in Thailand oder allfällige Winterstürme in Europa gegen Jahresende noch zusätzliche Schäden entstehen, könnten die Zahlen für das Gesamtjahr noch näher bei der Rekordschadensumme von 123 Mrd aus dem Jahr 2005 heranrücken. Damals hatten alleine die US-Hurrikane Katrina, Wilma und Rita Kosten von über 100 Mrd verursacht. (awp/mc/ps)

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