Swiss Re erhöht Quartalsgewinn trotz erheblichen Grossschäden

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Quartal 2025 trotz der Belastung durch die Waldbrände in Kalifornien und durch weitere Grossschäden den Quartalsgewinn gesteigert. Der Finanzkonzern gibt sich entsprechend im Hinblick auf seine Jahresziele optimistisch.
Der Konzerngewinn für die ersten drei Monate erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am Freitag mitteilte. Zwar sei das erste Quartal 2025 von erheblichen Grossschäden geprägt gewesen, hiess es. Trotzdem hätten alle Geschäftseinheiten robuste Ergebnisse erzielt. Unterstützung kam ausserdem durch eine gute Anlageperformance mit einer Rendite auf den Kapitalanlagen von 4,4 Prozent (VJ 4,0 Prozent).
Tieferer Versicherungsumsatz
Der Versicherungsumsatz der Gruppe ging allerdings auf 10,4 Milliarden Dollar zurück nach 11,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Swiss Re verweist in der Mitteilung dabei auf Einmaleffekte aufgrund der Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS und auf die Beendigung eines externen Retrozessionsgeschäfts bei L&H Re, aber auch auf ungünstige Währungseinflüsse.
Mit dem Quartalsgewinn hat Swiss Re die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Diese hatten einen Rückgang des Quartalsgewinns im Schnitt (AWP-Konsens) auf einen Wert von 985 Millionen Dollar geschätzt.
Ein Drittel von Jahresbudget
In der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) machte sich der Einfluss der Grossschäden mit einem Rückgang des Gewinns um 5 Prozent auf 527 Millionen Dollar bemerkbar. Entsprechend verschlechterte sich auch der Schaden-Kosten-Satz auf 86,0 Prozent (VJ 84,7 Prozent).
Die Grossschäden aus Naturkatastrophen beliefen sich insgesamt auf 570 Millionen Dollar, was bereits 29 Prozent des Jahresbudgets für die Sparte betrug. Der grösste Teil entfiel dabei auf die Waldbrände in Los Angeles. Dazu kamen «menschengemachte Grossschäden» von 140 Millionen Dollar.
Per Anfang April erneuerte P&C Re Verträge mit einem Prämienvolumen von 2,2 Milliarden Dollar Dabei erreichte die Swiss Re-Sparte eine Preiserhöhung von 1,5 Prozent. Die daraus resultierende Qualität des Portefeuilles sei «im Einklang mit den Finanzzielen für 2025».
«Man-made»-Schäden
Die Firmenversicherungssparte Corporate Solutions (Corso) konnte den Gewinn trotz höherer Schäden auf 208 Millionen (VJ 195 Millionen) verbessern. Deutlich stiegen hier vor allem die «Man-made-Schäden», daneben belasteten aber auch die Waldbrände in Los Angeles oder auch der tropische Zyklon Alfred in Australien. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich auf 88,4 Prozent von 89,9 Prozent im Vorjahr.
Im Lebengeschäft (L&H Re) erzielte der Rückversicherer in den ersten drei Monaten 2025 einen Gewinn von 439 Millionen Dollar (VJ 412 Millionen). Im Neugeschäft habe die Sparte solide Margen erzielt, heisst es. Für das Ziel eines Gewinns im Gesamtjahr von 1,6 Milliarden Dollar ist die Sparte damit gut unterwegs.
Rückzug aus Iptiq
Planmässig verläuft der vor Jahresfrist angekündigte Rückzug aus der Digitalversicherungsplattform Iptiq. So habe Swiss Re ein Management Buy-out bei Iptiq Americas abgeschlossen. Zudem wurde der Verkauf des australischen Geschäfts an Hannover R angekündigt.
Für das Gesamtjahr bleibe Swiss Re nach dem «turbulenten Jahresauftakt» wachsam, wird CEO Andreas Berger in der Mitteilung zitiert. Trotz des herausfordernden Umfelds sei der Konzern zuversichtlich im Hinblick auf seine Ziele für 2025. (awp/mc/pg)