Swiss Re wechselt Konzernchef aus

Swiss Re wechselt Konzernchef aus
Andreas Berger löst am 1. Juli Christian Mumenthaler als CEO von Swiss Re ab. (Foto: zvg)

Zürich – Bei Swiss Re kommt es per Mitte Jahr zur Wachablösung an der Spitze des Unternehmens. Der langjährige Konzernchef Christian Mumenthaler wird den Rückversicherer verlassen. Sein Nachfolger auf dem Posten des CEO der Gruppe heisst Andreas Berger.

Der Verwaltungsrat habe Berger per 1. Juli 2024 zum Group CEO ernannt, teilte Swiss Re am Mittwoch mit. Christian Mumenthaler werde zurücktreten. Sein Rücktritt kommt nicht völlig überraschend, schliesslich arbeitet er seit 1999 für Swiss Re und steht seit acht Jahren an der Konzernspitze.

Mumenthaler habe Swiss Re durch schwierige Zeiten mit erhöhter Naturkatastrophenaktivität, einem beispiellosen Niedrigzinsumfeld und der Covid-Pandemie gesteuert, würdigt der Verwaltungsrat den abtretenden Konzernchef. In seiner Zeit als CEO seien die verdienten Prämien von rund 30 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf 45 Milliarden im letzten Jahr angestiegen und die Kapitalisierung sei gestärkt worden.

Allerdings gab es im Leistungsausweis von Mumenthaler zuletzt auch einige Risse. So sei in den vergangenen Jahren mit wenigen Ausnahmen die Profitabilität der Swiss Re schlechter ausgefallen als jene der Konkurrenz, schreibt etwa Simon Foessmeier, Versicherungsexperte bei der Bank Vontobel, in seinem Kurzkommentar.

Mit Corporate Solutions erfolgreich
Er freue sich, das Ruder abgeben zu können, wird Mumenthaler im Communiqué zitiert. Bei Andreas Berger sei Swiss Re in guten Händen. «Ich glaube, jetzt ist der richtige Moment auch für mich, ein neues Kapitel aufzuschlagen», so der CEO. Was er nach seinem Abgang vorhat, wird aus der Mitteilung allerdings nicht ersichtlich.

Berger sei die richtige Führungspersönlichkeit, um «auf dem positiven Momentum des Unternehmens aufzubauen» und Swiss Re in die nächste Phase zu führen, ist auch der Verwaltungsrat überzeugt. Berger stiess vor fünf Jahren zur Gruppe und schaffte mit der über Jahre schlecht performenden Sparte Corporate Solutions, wo grösseren Firmenkunden Erstversicherungen angeboten werden, den Turnaround.

Zuvor hatte Berger unter anderem verschiedene Führungspositionen bei Boston Consulting Group, Gerling und Allianz inne. Der 57-jährige deutsche Staatsbürger ist ausserdem Vorsitzender des Exekutivrates der International Insurance Society und Mitglied des Vorstandes von Advance, einer Schweizer Initiative für die Gleichstellung der Geschlechter in der Wirtschaft.

Suche nach Berger-Nachfolger läuft
Berger wird mit Antritt des CEO-Postens im Konzern von seinem aktuellen Posten als Leiter von Corporate Solutions zurücktreten. Der Auswahlprozess für einen Nachfolger an der Spitze der Erstversicherungssparte sei bereits eingeleitet worden, heisst es.

An der Börse kamen die News nicht gut an. Die Aktien des Rückversicherers gaben 3,6 Prozent nach. Kommentatoren zeigten sich überrascht über den Entscheid, nachdem der Versicherungskonzern zuletzt wieder deutlich an Dynamik gewonnen habe. Der designierte neue CEO Andreas Berger kam in den Kommentaren allerdings gut weg. (awp/mc/pg)

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