Swiss Re erzielt Quartalsgewinn von 1,23 Mrd Dollar

Swiss Re erzielt Quartalsgewinn von 1,23 Mrd Dollar
Michel M. Liès. (Foto: zvg)

Swiss Re-CEO Michel Liès. (Foto: Swiss Re)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet, auch wenn die gemäss Unternehmen «aussergewöhnlich guten» Vorjahreswerte nicht erreicht werden konnten. Die Gruppe profitierte erneut davon, dass grosse Unwetterkatastrophen ausgeblieben sind und setzte beim Abschluss von Neugeschäft die Preisqualität in den Fokus, während die Preise am Rückversicherungsmarkt nach wie vor unter Druck stehen.

Der den Aktionären zurechenbare Gewinn ist im ersten Quartal 2014 um 11% zurückgekommen, liegt mit 1,23 Mrd USD aber immer noch auf hohem Niveau. Das erfreuliche Ergebnis sei dank dem stabilen Underwriting, der geringen Schadenbelastung aus Naturkatastrophen und einer guten Anlageperformance zustande gekommen, schreibt der Rückversicherer in der Mitteilung vom Mittwoch.

Anlagerendite von 3,7 % auf Kapitalanlagen
Mit den Kapitalanlagen erwirtschaftete Swiss Re auf Jahresbasis eine Anlagerendite von 3,7%, was über Vorjahr (3,4%) liegt. Das operative Ergebnis aus den Anlagen belief sich auf 1,1 Mrd USD.

Prämieneinnahmen um 11 % gesteigert
Derweil ist Swiss Re im Volumen weiter gewachsen. Die Prämieneinnahmen kletterten um 11% auf 7,55 Mrd weiter in die Höhe. Seit Swiss Re das vor Jahren über ein Quota-Share-Abkommen an Berkshire Hathaway abgetretene Rückversicherungsgeschäft wieder in die eigenen Bücher aufgenommen hat, steigt das Prämienvolumen stark an. Gleichzeitig sei man aber auch organisch gewachsen, schreibt die Gruppe.

Weiterhin gute Combined Ratio
Treiber des guten Geschäftsverlaufs bleibt die Kernsparte P&C Reinsurance. Der Quartalsgewinn blieb bei 1,00 Mrd USD während sich der Schaden-Kostensatz (Combined Ratio) um 9,1 Prozentpunkte auf immer noch sehr tiefe und damit gute 78,8% verschlechterte. Das Geschäftsvolumen wuchs um knapp 8% auf 3,81 Mrd.

Die Belastung von Seiten der Naturkatastrophen blieb in der Combined Ratio mit 0,9 Punkten gering und um 8,9 Punkten unter dem Niveau, das bei einem normalen Schadenverlauf erwartet wird. Zudem wurden weitere Reserven für Geschäft aus früheren Jahren aufgelöst. Dieser Effekt begünstigte den Satz mit 5,7 (VJ 8,2) Punkten.

Im globalen Versicherungsgeschäft mit Grossunternehmen (Corporate Solutions) erzielte Swiss Re einen Gewinn von 80 Mio USD nach zuvor 101 Mio und die Combined Ratio verschlechterte sich auf 95,2% von 87,6%. Den Gewinnrückgang führt die Gruppe auf die höheren von Menschenhand verursachten Schäden sowie höheren Schadenforderungen aus früheren Jahren zurück. Das Wachstum geht derweil unvermindert weiter, die Prämieneinnahmen stiegen um 35% auf 830 Mio USD.

Verlust auf Zinsabsicherungen
Auch mit der Leben- und Krankenrückversicherung (L+H Reinsurance) zeigt sich CEO Michel Liès zufrieden: Das US-GAAP-Ergebnis von 51 Mio USD (VJ 222 Mio) liege zwar unter den Erwartungen, bei der Stärkung des operativen Geschäfts mache die Swiss Re jedoch gute Fortschritte. Auf das Ergebnis drückten vorallem Verluste aus einem Geschäft zur Absicherung von Zinsrisiken.

Die Prämien- und Gebühreneinnahmen stiegen derweil um 16% auf 2,67 Mrd USD. Swiss Re habe umfangreiches Neugeschäft zu profitablen Konditionen gezeichnet, dies insbesondere in Asien und Europa. Die operative Marge des Bereichs sank auf 9,6% von 13,6% im Vorjahr. Im Geschäft mit abzuwickelnden Versicherungsbeständen (Admin Re) sank der Gewinn auf 48 Mio USD von 78 Mio.

Hohe Solvenz – Ziele bestätigt
In der Bilanz wird das Eigenkapital mit 35,0 Mrd USD angegeben nachdem es per Ende 2013 bei knapp 33 Mrd lag. Daraus ergibt sich eine Eigenkapitalrendite, die mit 14,9% erneut über der mittelfristigen Zielvorgabe steht. Im Fünfjahresplan bis 2015 strebt Swiss Re einen Wert an, der die Rendite der 5-jährigen US-Staatsanleihen um 700 Basispunkte übertrifft. Im ersten Quartal waren das 8,6%.

Die Kapitalmanagement-Strategie bleibe unverändert und man wolle auch in Zukunft eine attraktive reguläre Dividende ausschütten und frei werdendes Kapital für profitable Geschäftsmöglichkeiten einsetzen, wird der neue Finanzchef David Cole in der Mitteilung zitiert. Eine gute Basis liefert die Solvenzquote, die gemessen am Swiss Solvency Test, der Ende April der Finma gemeldet wurde, mit 241% klar im «grünen Bereich» lag.

Mit dem Fünfjahresplan 2011-2015 sieht sich der Rückversicherer auf Kurs. In der April-Erneuerungsrunde, in der die Erneuerung von Verträgen in Asien im Vordergrund stehen, nahm das Volumen um 14% zu, dies bei Prämiensätzen, die sich weiterhin auf attraktivem Niveau bewegten, so die Mitteilung.

Ehemaliger Finma-Chef neuer Chief Risk Officer
Derweil stösst im Mangement der ehemalige Finanzmarktchef Patrick Raaflaub zur Gruppe. Raaflaub wird Anfang September den Posten des Group Chief Risk Officer übernehmen. Er war bereits früher für die Swiss Re tätig. Raaflaub übernimmt die CRO-Funktion von Cole. (awp/mc/pg)

 

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