Swiss Re: Gewinn von 2,2 Mrd USD nach Spartenverkauf

Swiss Re: Gewinn von 2,2 Mrd USD nach Spartenverkauf
Michel M. Liès. (Foto: zvg)

Michel M. Lies, CEO Swiss Re. (Copyright: Swiss Re)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re hat im dritten Quartal 2012 den Gewinn deutlich gesteigert, wobei sich im Bereich Rückversicherung der Schaden-Kostensatz stark verbessert hat. Swiss Re sieht sich mit den Finanzzielen 2011-2015 weiterhin auf Kurs. Sollte das überschüssige Kapital nicht für profitables Wachstum eingesetzt werden können, winkt den Aktionären die Ausschüttung einer Sonderdividende.

Der den Aktionären zurechenbare Gewinn kletterte auf 2,18 Mrd USD von 1,35 Mrd im Vorjahr in die Höhe. Daraus ergibt sich je Aktie ein Gewinn von 6,33 USD nach 3,94 USD, teilte Swiss Re am Donnerstag mit. Der Rückversicherer ist auch weiter gut gewachsen: Die verdienten Prämieneinnahmen erhöhten sich um 11% auf 6,6 Mrd USD. Die Anlagerendite sei mit 4,5% sehr gut. Das Eigenkapital belief sich Ende September 2012 auf 33,5 Mrd USD nach 29,6 Mrd per Ende 2011.

Swiss Re habe in einem volatilen Marktumfeld ein sehr gutes Finanzergebnis erzielt, wird CEO Michel Liès in der Mitteilung zitiert. Ausserdem profitierte die Gruppe von einer geringen Belastung durch Grossschadenerreignisse und einem positiven Einmaleffekt aus dem Verkauf des US-Admin-Re-Geschäfts. Swiss Re hat mit den Gewinn und der Combined Ratio die Vorgaben der Analysten klar übertroffen.

Starke Rückversicherungs-Sparte
Die Combined Ratio lag auf Gruppenebene bei sehr tiefen 72,0% nach 85,3%. Treiber dieser guten Entwicklung ist die Combined Ratio im Bereich Property&Casualty Reinsurance, die mit 69,3% (VJ 81,5%) ausgewiesen wird. Naturkatastrophen belasteten nur mit 3,8 Prozentpunkten und die Auflösung von Reserven für Geschäft aus früheren Jahren begünstigten das Ergebnis mit 12,5 Punkten respektive mit rund 400 Mio USD. Ohne die Reservenauflösungen und unter Annahme einer durchschnittlichen zu erwartenden Schadenlast hätte die Combined Ratio 92,1% betragen.

Unter dem Strich trug die Rückversicherungs-Sparte 1,0 Mrd USD zum Gewinn bei nach 731 Mio im Vorjahr. Das Prämienvolumen stieg um 15% auf 3,3 Mrd. Dazu trug die gute Entwicklung in den Erneuerungsrunden der ersten Jahreshälfte bei.

In der Rückversicherung Life&Health weist Swiss Re eine Benefit Ratio respektive Leistungsquote von 79,0 (VJ 76,7%) aus. Der Gewinn ging aber auf 187 Mio von 492 Mio zurück. Das Geschäftsvolumen lag mit 2,3 Mrd mit 6,0% über Vorjahr.

Mit der Sparte Corporate Solutions sieht sich Swiss Re auf Kurs: Im dritten Quartal resultierte ein Gewinn von 110 Mio USD gegenüber 67 Mio im Vorjahr und die Prämieneinnahmen sind um 12% auf 588 Mio gestiegen. Eine wesentliche Verbesserung gelang bei der Combined Ratio, die auf 87,4% nach zuvor 106,7% zurückging.

Im Bereich Admin Re betrug das Ergebnis insbesondere dank eines einmaligen Gewinns aus dem Verkauf des US-Teils von 0,6 Mrd hohe 823 Mio USD nach 195 Mio.

Sonderdividende möglich
Die Wirtschaftslage und das Branchenumfeld sind nach wie vor volatil, wird CFO George Quinn zitiert. Dies werde sich in nächster Zukunft wohl kaum ändern. «Wir wollen unsere Finanzziele erreichen und nachhaltig eine Dividende ausschütten, die wir entsprechend unserer langfristigen Erträge zu erhöhen planen», so Quinn. Denkbar wäre es, dass Swiss Re Überschusskapital in Form einer Sonderdividende ausschüttet, sofern das Management keine profitable Wachstumschancen sieht.

Swiss Re sei auf Kurs, um ihre Finanzziele 2011 bis 2015 zu erreichen, heisst es weiter. Das Management strebt eine Eigenkapitalrendite an, die gemessen an 5-jährigen US-Staatsanleihen die risikofreie Rendite durchschnittlich um 700 Basispunkte übersteigen soll. Dies habe man im dritten Quartal 2012 mit einem Wert von 28% geschafft. Der Gewinn je Aktie und das ökonomische Eigenkapital pro Aktie (plus Dividende) sollen jährlich jeweils um rund 10% wachsen. Hier liege Swiss Re im Quartal etwas hinter der Guidance zurück.

Hurrikan «Sandy»: Noch zu früh für Schadenschätzung
Zu Hurrikan «Sandy», der Ende Oktober auf die US-Ostküste traf und das vierte Quartal belasten wird, macht Swiss Re zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Schadenschätzung. Die Schätzung gestalte sich komplex, da es sich bei den Schäden um eine Kombination von längeren Stromausfällen, Störungen im öffentlichen Nahverkehr sowie Schäden der Infrastruktur generell handle.

Mit Blick auf die Januar-Erneuerungsrunde rechnet der Konzern weiterhin mit einem moderaten Anstieg der Rückversicherungspreise. (awp/mc/upd/ps)

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