Swiss Re strebt Wachstum und Verbesserung der Rendite an

Swiss Re strebt Wachstum und Verbesserung der Rendite an
Swiss Re Next-Gebäude in Zürich. (Foto: © Leonardo Finotti, 2017)

Zürich – Die Swiss Re steckt weiteres Kapital ins Wachstum und will gepaart mit striktem Kostenmanagement die Rendite steigern. Der Konzern bietet vermehrt Lösungen an, die über den Risikotransfer von Erst- zu Rückversicherern hinausgehen. Die Tochter IptiQ soll derweil zu einem führenden digitalen White-Label-Versicherer ausgebaut werden.

Konzernchef Christian Mumenthaler sieht für die Swiss Re in allen Geschäftsbereichen Möglichkeiten, um das Kapital für Wachstum einzusetzen. Zugleich werde man an einer strikten Kostendisziplin festhalten, teilte der Konzern im Vorfeld des heute (Donnerstag) stattfindenden Investorentags mit.

Vor ein paar Wochen hat sich Swiss Re ambitiöse Ziele gesetzt und die will das Management nun im Detail erläutern. Im Fokus steht die Eigenkapitalrendite, die im laufenden Jahr auf 10 Prozent und bis 2024 auf 14 Prozent steigen soll. In dem von Corona-Kosten belasteten Vorjahr hatte die Rendite 5,7 Prozent betragen.

Wachstum in allen Bereichen
Sowohl die Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) als auch die Lebensrückversicherung (L&H Re) und das Erstversicherungsgeschäft von Corporate Solutions (Corso) sollen zum Erfolg beitragen. Bei P&C Re wird in diesem Jahr bei einem «normalen» Schadenverlauf ein Schaden-Kosten-Satz von unter 94 Prozent und bei Corso von unter 95 Prozent angestrebt. Der Gewinn im Lebengeschäft soll auf rund 300 Millionen US-Dollar ansteigen.

Langfristig habe die Rückversicherung gute Voraussetzungen, um weitere massgeschneiderte Grosstransaktionen abschliessen zu können, die gute Margen versprechen, heisst es. Zudem will die Swiss Re vermehrt mit alternativen Lösungen punkten, etwa zur Überwachung von Risikofeldern, in denen sich Kunden bewegen, oder in der Underwriting-Analyse und Telematik.

Wachstumschancen sieht Mumenthaler auch im Geschäft mit Naturrisiken. Und im Lebengeschäft, das in den beiden letzten Jahren stark durch die Corona-Krise belastet war, schlummert laut Swiss Re grosses Gewinnpotenzial. In den vergangenen zehn Jahren habe sich dort dank gutem Neugeschäft die Marge im Bestand von 13 auf 27 Milliarden Dollar erhöht, heisst es. Die Gewinnrealisierung daraus erfolge in der Regel über mehrere Jahre hinweg.

Bei Corso sei der Turnaround abgeschlossen und nun würden weitere Ertragssteigerungen angestrebt. Zudem setzt man grosse Hoffnungen in IptiQ, wo Swiss Re den Kunden wie Ikea oder ImmoScout24 ein Gerüst für digitale Versicherungen anbietet. Nachdem IptiQ die Bruttoprämien in den beiden letzten Jahren um 85 Prozent pro Jahr auf 723 Millionen Dollar steigern konnte, soll das Geschäft weiter wachsen und ab 2025 auch Gewinn abwerfen.

Unveränderte Dividendenpolitik
Die Prioritäten im Kapitalmanagement tastet die Swiss Re nicht an. In erster Linie sei der Erhalt der «erstklassigen Kapitalausstattung» das Ziel, so die Mitteilung. Und darüber hinaus werde die Steigerung der Dividende mit den langfristigen Gewinnen und dem Kapitaleinsatz für profitables Wachstum im Einklang stehen.

Zum Jahr 2021 schlägt der Verwaltungsrat – wie bereits bekannt – der nächste Woche stattfindenden Generalversammlung die Zahlung einer zum Vorjahr unveränderten Dividende von 5,90 Franken je Aktie vor. Ab 2023 wird die Dividende dann in US-Dollar bezahlt, wie es nun heisst. (awp/mc/ps)

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