Swiss Re: Trotz Naturkatastrophen Kapitaldecke nicht mal angekratzt

Swiss Re: Trotz Naturkatastrophen Kapitaldecke nicht mal angekratzt

Zürich – Trotz zuletzt schwerer und teurer Naturkatastrophen steht der Rückversicherer Swiss Re felsenfest und mit einer dicken Kapitaldecke ausgestattet da. Die Kapitaldecke sei in den ersten neun Monaten durch die Belastungen des Hurrikans «Florence» oder der japanischen Taifune «nicht einmal angekratzt» worden, sagte Konzernchef Christian Mumenthaler im Interview mit AWP. Auch die im Schlussquartal von Hurrikan «Michael» und den Waldbränden in Kalifornien verursachten Kosten könne die Swiss Re gut auffangen.

Die Kapitaldecke sei in den ersten neun Monaten durch die Belastungen des Hurrikans «Florence» oder der japanischen Taifune «nicht einmal angekratzt» worden, sagte Konzernchef Christian Mumenthaler im Interview mit AWP. «Aus heutiger Sicht könnte unsere Bilanz ein Mehrfaches der Belastung aus dem Jahr 2017 auffangen.» Zum vierten Quartal, in dem der Hurrikan «Michael» und die Waldbrände in Kalifornien gewütet hatten, könne er jedoch keine Voraussagen machen.

Swiss Re-Chef hofft auf steigende Preise
An der Preisfront hofft der Swiss Re-Chef nun auf eine Wende und steigende Preise, nachdem das Marktumfeld während Jahren von Preisdruck geprägt war. Branchenfremde Investoren haben ihr Geld mit Blick auf die im Tiefzinsumfeld attraktiven Renditen in den Rückversicherungsmarkt fliessen lassen, was zu Überkapazitäten und tieferen Preisen geführt hat.

Noch habe sich das so genannte alternative Kapital nicht zurückgezogen, doch könne sich das bereits in der Januar-Runde ändern. «Spätestens in der April-Runde dürften die Tarife in Japan anziehen, während im Juli Naturkatastrophen-Verträge in den USA wohl zu teureren Konditionen zur Erneuerung anstehen.»

Wachstumsmotor China
Mit steigenden Preisen wäre die Swiss Re dazu bereit, vermehrt in Wachstum zu investieren. Mumenthaler rechnet im weltweiten Sach- und Haftpflichtmarkt mit einem Wachstum von jährlich 3 Prozent. Die Treiber dazu seien die Schwellenmärkte und insbesondere China, wo man ein Marktwachstum von rund 8 Prozent erwarte.

«Wir sind in China heute der grösste ausländische Rückversicherer. Wir setzen stark auf diesen Wachstumsmarkt. Er zählt bereits heute zu unseren vier wichtigsten Märkten weltweit und wächst am stärksten», sagte der Swiss-Re-Chef. Gutes Potenzial böten aber auch Lateinamerika oder die grossen Märkte USA und Europa.

Firmenkundengeschäft verdoppeln
Nach wie vor im Aufbau befindet sich das Firmenkundengeschäft der Sparte Corporate Solutions. Swiss Re investiere viel in dieses Geschäft, um weltweit breit aufgestellt sein zu können. Das schlage sich bei der Profitabilität nieder.

«Das Ziel ist es, die Prämieneinnahmen der Sparte auf 8 bis 10 Milliarden Dollar zu verdoppeln», so Mumenthaler. Einen Zeitplan dafür gebe es nicht, man wolle keine falschen Anreize setzen. Für das Wachstum seien auch Zukäufe möglich. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert