Swiss Re: Weltweite Schäden aus Naturkatastrophen gehen im H1 stark zurück

Swiss Re: Weltweite Schäden aus Naturkatastrophen gehen im H1 stark zurück
(Foto: Leonard Zhukovsky - Fotolia.com)

Erdbeben haben im ersten Halbjahr mehr Opfer gefordert. (Foto: Leonard Zhukovsky – Fotolia.com)

Zürich – Die weltweit durch Naturkatastrophen verursachten Schäden sind im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode stark zurückgegangen und liegen auch klar unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Dagegen haben die Erdbeben in Nepal und die Hitzewelle in Pakistan und Indien zu klar höheren Opferzahlen geführt.

In den Monaten Januar bis Juni verursachten Naturkatastrophen vorläufigen Schätzungen zufolge weltweit einen gesamtwirtschaftlichen Schaden im Umfang von 33,0 Mrd USD nach 54,1 Mrd im Jahr davor, wie aus der am Dienstag publizierten sigma-Studie des Rückversicherers Swiss Re hervorgeht. Dies entspricht einem Rückgang um 39%. Zudem macht der Wert weniger als die Hälfte vom zehnjährigen Durchschnitt von 99 Mrd aus.

45% der Schäden von Versicherungen gedeckt
Inklusive der von Menschenhand verursachten Schäden von 4,4 (4,9) Mrd USD, den sogenannten Man-made-Schäden, ergibt sich ein ökonomischer Gesamtschaden von 37,4 (VJ 59,0) Mrd. Die globale Versicherungswirtschaft hat davon rund 45% gedeckt und ihr sind daraus Kosten in der Höhe von 16,5 Mrd (-30%) entstanden, so die Studie weiter. Dabei entfallen von den versicherten Schäden 12,9 Mrd (-35%) auf Naturkatastrophen und 3,6 Mrd (-6%) auf Man-made-Ereignisse. Die Belastungen aus Naturkatastrophen liegen damit weit unter dem zehnjährigen Durchschnitt von 25 Mrd.

Die teuersten Schäden für die Versicherungen entstanden durch den harten Winter und die Unwetter in den USA und Europa. Im Februar verursachte ein Wintersturm im Nordosten der USA einen versicherten Schaden von 1,8 Mrd USD. Dies war im ersten Halbjahr das Ereignis mit den höchsten Kosten. Auf dem zweiten Platz steht der Wintersturm Niklas, der Ende März mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern über weite Teile Zentraleuropas gezogen ist, gemeinsam mit zwei Gewitterfronten in den USA. Die drei Ereignisse haben jeweils versicherte Schäden von 1 Mrd USD angerichtet.

Zahl der Todesopfer steigt
Während sich die Kosten auf tiefem Niveau bewegten sind die Opferzahlen aus Katastrophen deutlich angestiegen. Insgesamt haben Katastrophen in den ersten sechs Monaten 18’000 Opfer gefordert. Die meisten davon hatten die Erdbeben in Nepal und die Hitzewelle in Indien und Pakistan zur Folge. Allein in Nepal starben über 9’000 Menschen. Die Erdbeben haben einen Gesamtschaden von 5 Mrd USD zur Folge wovon lediglich solche im Umfang von 160 Mio von der Versicherungswirtschaft gedeckt sind. Im Halbjahr 2014 lag die Anzahl der Todesopfer mit 4’800 deutlich tiefer als 2015.

Bereits Mitte Juli hat der Swiss Re-Konkurrent Munich Re erste Schtäzungen zu den weltweiten Naturkatastrophenschäden bekannt gemacht. Laut Munich Re beliefen sich die volkswirtschaftlichen Kosten aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr auf 35 Mrd USD wovon 12 Mrd versichert sind. Die Zahl der Todesopfer schätzte Munich Re auf 16’200. (awp/mc/ps)

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