Swissquote kann Halbjahresgewinn dank Krypto-Boom mehr als verdoppeln

Swissquote kann Halbjahresgewinn dank Krypto-Boom mehr als verdoppeln
Swissquote-CEO Marc Bürki. (Foto: Swissquote)

Zürich – Die Online-Bank Swissquote hat im ersten Halbjahr einen massiven Kundenzustrom und einen starken Neugeldzufluss erlebt. Nicht zuletzt wegen dem Boom im Kryptogeschäft sprangen die Erträge in die Höhe und der Halbjahresgewinn konnte mehr als verdoppelt werden.

Der Nettoertrag erhöhte sich auf einen neuen Höchstwert von 264,4 Millionen Franken, was einem Anstieg um rund 64 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht, wie Swissquote am Freitag mitteilte. Das Unternehmen verzeichnete in allen Ertragssegmenten gestiegene Handelsaktivitäten. Zur Bearbeitung der vielen Kundenanfragen schaffte das Unternehmen dagegen über 50 Temporärstellen.

Der Vorsteuergewinn erreichte in den ersten sechs Monaten 134,6 Millionen Franken gegenüber 58,4 Millionen in der gleichen Vorjahresperiode. Unter dem Strich resultierte ein um 131 Prozent gestiegener Reingewinn von 116,4 Millionen Franken. Damit liegen die Semesterergebnisse noch etwas über der Vorankündigung der Bank vom Juni.

Enormer Schub im Krypto-Geschäft
Einen enormen Schub erlebte das Geschäft mit Kryptowährungen: Der Nettoertrag in diesem Geschäft schoss auf 63,2 Millionen Franken (Vorjahr 4,8 Millionen) in die Höhe. Die Popularität von Kryptoanlagen und Bitcoin habe im ersten Semester auch bei institutionellen Anlegern zugenommen und historische Rekordniveaus erreicht, so Swissquote.

Vervielfacht hat sich mit dem starken Handel in allen Anlageklassen auch der Nettohandelsertrag, der sich auf 42,6 Millionen Franken belief gegenüber 2,8 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Verhältnismässig bescheidenere Anstiege gab es dagegen im Kommissionsgeschäft (+10,9 Prozent auf 87,1 Millionen) sowie im Online-Devisenhandel (+4,9 Prozent auf 63,0 Millionen), während das Zinsengeschäft (-36,9 Prozent auf 63,0 Millionen) rückläufig war.

Insgesamt verzeichnete Swissquote im Halbjahr die Eröffnung von knapp 50’000 neuen Kundenkonten, entsprechend war auch der Netto-Neugeldzufluss mit 4,9 Milliarden Franken (Vorjahr +3,0 Milliarden) auf einem neuen Rekordhoch. Dank dem Geldzufluss und den positiven Marktbedingungen kletterten die Kundenvermögen um 50 Prozent auf 50,2 Milliarden Franken.

Prognosen 2021 nach oben
Für das Gesamtjahr 2021 revidierte die Online-Bank ihre Prognosen ebenfalls stark nach oben. Neu strebt Swissquote nun einen Nettoertrag von 465 Millionen Franken an, nachdem das Institut bisher von 365 Millionen ausgegangen war. Der Vorsteuergewinn soll 210 Millionen Franken erreichen (bisherigen Prognose: 130 Millionen).

Wie bereits bekannt wird per Anfang Jahr die Luzerner Kantonalbank (LUKB) exklusiver Partner von Swissquote im Hypothekargeschäft, nachdem sie bisher mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank zusammengearbeitet hatte. Die beiden Partner prüften mittelfristig weitere Möglichkeiten für strategische Kooperationen, heisst es.

Die im Mai mit der Postfinance lancierte digitale Finanz-App «Yuh» hat derweil laut den Angaben zwei Monate nach dem Start die Marke von 20’000 aktiven Kunden erreicht. Das weitere Wachstum verlaufe plangemäss. (awp/mc/pg)

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