TKB im ersten Halbjahr mit deutlich höherem Gewinn

TKB im ersten Halbjahr mit deutlich höherem Gewinn
Heinz Huber, CEO Thurgauer Kantonalbank. (Foto: TKB)

Heinz Huber, CEO Thurgauer Kantonalbank (TKB). (Foto: TKB)

Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im ersten Halbjahr 2015 von einem gutem Zinsengeschäft profitiert und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Zusätzlich profitierte das Ostschweizer Institut von einem einmaligen Beteiligungserlös aus dem Verkauf der Swisscanto-Beteiligung. Auch für das Gesamtjahr erwartet die TKB einen Gewinnanstieg.

Für das erste Halbjahr weist die Kantonalbank einen Halbjahresgewinn von 83,1 Mio CHF aus, was einer Steigerung um rund 43% entspricht. Darin enthalten ist ein ausserordentlicher Ertrag von 15,5 Mio CHF aus dem im März 2015 erfolgten Verkauf der Swisscanto-Beteiligung an die ZKB, wie die TKB am Freitag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Kennzahl für die operative Leistung verbesserte sich in den ersten sechs Monaten um 19% auf 77,0 Mio CHF.

Gewinne aus Absicherungsgeschäften
Insgesamt erwirtschaftete die Bank im Halbjahr einen um 7,9% höheren Betriebsertrag von 163,5 Mio CHF. Eine sehr positive Entwicklung zeigte das Zinsengeschäft, wo das Institut den Brutto-Erfolg um 7,9% auf 122,1 Mio CHF verbessern konnte.

Zu der Steigerung trug ein deutliches Hypothekarwachstum bei, aber auch die Zinsabsicherungsstrategie schlug bei der Kantonalbank positiv zu Buche. So habe aus der Veräusserung von Swaps, welche die TKB für die Absicherung des Zinsänderungsrisikos einsetzt, ein Gewinn resultiert. Unter Berücksichtigung der erneut niedrigen Wertberichtigungen im Ausleihungsgeschäft belief sich der Netto-Zinsenerfolg von 121,5 Mio CHF (+8,3%).

Rückläufiges Kommissionsgeschäft
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft musste die Bank dagegen einen Rückgang um 8,1% auf 26,8 Mio CHF hinnehmen. Im unsicheren Börsenumfeld agierten viele Anleger zurückhaltend, so die TKB. Das Fondsgeschäft habe sich weiterhin und wie erwartet rückläufig entwickelt, das Vermögensverwaltungsgeschäft weise dagegen eine positive Ertragsentwicklung auf. Im Handelsgeschäft konnte die Bank von den vermehrten Devisentransaktionen nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses profitieren; der Erfolg stieg um über 50% auf 12,7 Mio CHF.

Den Geschäftsaufwand (+0,3% auf 163,5 Mio CHF) konnte die TKB in etwa stabil halten. Während der Personalaufwand etwas höher ausfiel, nahm der Sachaufwand leicht ab. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich damit auf 49,3% nach 53,2% im Jahr 2014.

Schnelles Hypothekenwachstum
Die Bilanzsumme der TKB stieg gegenüber Ende 2014 um weitere 4,0% und lag Ende Juni mit 20,4 Mrd CHF erstmals über der Marke von 20 Mrd CHF. Bei den Ausleihungen resultierte ein Wachstum von 2,8% auf 17,6 Mrd, wobei die Hypothekarforderungen im Halbjahr mit einen Plus von 3,3% zunahmen. Den Immobilienmarkt Thurgau bezeichnet die Bank als «weiterhin intakt».

Auch bei den Kundengeldern setzte sich das Wachstum fort: So stiegen die Kundeneinlagen bei der TKB um 5,8% auf 12,8 Mio CHF. Insgesamt stiegen die von der Kantonalbank verwalteten Kundenvermögen um 0,3% auf 15,6 Mrd CHF. Den Netto-Neugeldzufluss beziffert die TKB auf 309 Mio CHF nach 151 Mio im Vorjahreszeitraum.

Neue Strategieperiode
Gegen Ende der Strategieperiode 2011 bis 2015 sieht sich die Bank «organisatorisch und vom Geschäftsmodell her gut aufgestellt für die Zukunft». So bewährten sich die «konsequente Ausrichtung auf das klassische Kerngeschäft einer Universalbank und den Wirtschaftsraum Thurgau» weiterhin. Auch die Erweiterungen im Produktangebot wie die Servicepakete für Kunden und die Vermögensverwaltungslösung Basis fänden guten Anklang im Markt, hiess es. Die strategischen Eckwerte für die kommenden Jahre wollen Bankrat und Geschäftsleitung im zweiten Semester festlegen.

Für das zweite Halbjahr 2015 erwartet die TKB einen «soliden Geschäftsgang», wenn sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich ändern sollten. Da der Geschäftserfolg im ersten Semester auch von Einmaleffekten beeinflusst war, dürften sich die Erträge im zweiten Semester moderater entwickeln, betont das Institut. Insgesamt geht die TKB für das Jahr 2015 von einem «guten Ergebnis und einem höheren Unternehmenserfolg als im Vorjahr» aus.

Mit dem Ergebnis wurden die Erwartungen der ZKB-Analysten klar übertroffen: Aufgrund des starken Zinserfolgs wollen diese nun ihre Schätzungen nach oben revidieren. Die Partizipationsscheine der TKB zeigten sich am Freitag allerdings wenig bewegt und gewannen am Ende in einem nachgebenden Gesamtmarkt 0,9% auf 78,50 CHF. (awp/mc/upd/pg)

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