UBS-CEO will die Ertragskraft in der neuen Bank steigern

UBS-CEO will die Ertragskraft in der neuen Bank steigern
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Bild: Swiss Re)

Interlaken – «Uns steht in den nächsten Monaten ein holpriger Weg bevor.» Das sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Freitag am Swiss Economic Forum in Interlaken mit Blick auf die Integration und Restrukturierung der Credit Suisse. Dabei spüre er die hohen Erwartungen, die in der Finanzwelt und in der Schweiz an ihn gestellt würden.

Ermotti machte klar, dass die neue Grossbank UBS im Sinne des Geschäftsmodells der heutigen UBS aufgestellt wird. «Wir werden weniger Risiken in unserer Bilanz halten, das Geschäft wird weniger kapitalintensiv sein und wir verbessern das Ertragspotential der Bank», sagte er.

Wie längst bekannt, plant die UBS die Risiken im Investment Banking zu reduzieren und auch die Ertragskraft im Asset Management soll laut Ermotti gesteigert werden. Zugleich gewinne die UBS in der Vermögensverwaltung an Grösse, insbesondere in Asien und Lateinamerika. «Das ist entscheidend für den künftigen Erfolg in diesem Geschäft.»

Die Bilanzsumme der neuen Bank nach der Übernahme nächsten Montag wird rund 1,6 Billionen US-Dollar betragen. Man wolle diese auf 1,35 bis 1,4 Billionen reduzieren, so Ermotti. Das wären dann rund 35 Prozent mehr als heute die UBS alleine.

Zukunft der CS Schweiz unklar
Wie es mit der CS Schweiz weitergeht, das werde bis im Sommer eingehend analysiert und geprüft, fuhr Ermotti fort. Ob die CS hierzulande in die UBS voll integriert werde oder als eigenständige Bank weiterarbeite, das wolle man anhand von Fakten und nicht von Emotionen entscheiden, betonte er. Unter anderem müsse in dieser Frage auch im Sinne der Aktionäre entschieden werden.

«Am Ende werden wir eine Bank sein mit einem umfassenden Angebot und können den Kunden alle Dienstleistungen aus einer Hand anbieten», sagte Ermotti am SEF weiter. Davon würden insbesondere auch Firmenkunden – seien sie klein oder gross – profitieren, zum Beispiel wenn es um Finanztransaktionen im Exportgeschäft gehe.

Wie gross die Einschnitte beim Personal bei der neuen Megabank sein werden, wollte Ermotti nicht kommentieren. «Es braucht aber eine Restrukturierung und ich bin überzeugt, dass wir die Personalsituation über Fluktuation, Frühpensionierungen und einem ausgewogenen Sozialplan gut unter Kontrolle bringen werden.»

Boni an nachhaltige Ergebnisse knüpfen
Auf die Frage, wie es mit den teils hohen Boni-Zahlungen an Banker weitergehen soll, sagte Ermotti: «Es braucht auch in Zukunft solche Vergütungen.» Die müssten aber nachhaltig an die Ziele und Resultate der Bank geknüpft werden.

Auf die Forderungen aus der Politik für eine strengere Bankenregulierung, warnte Ermotti vor zu viel Regulierung. Die Schweiz müsse den Fokus auf eine freie Wirtschaft legen mit weniger Bürokratie, sagte er. «In gewissen Bereichen gibt es aber durchaus Bedarf für eine weitergehende Regulierung.»

Nur rund eine Stunde vor dem Auftritt von Ermotti am SEF wurde bekannt, dass die UBS und der Bund den Vertrag zu den Verlustgarantien im Rahmen der CS-Notübernahme nun definitiv unterzeichnet haben. Wie bereits bekannt übernimmt der Bund auf einem bestimmten CS-Portfolio eine Verlustgarantie von 9 Milliarden Franken. Die ersten 5 Milliarden an Verlusten gehen an die UBS.

Diese Garantie habe es am 19. März, als die Rettung der Credit Suisse vereinbart worden sei, gebraucht, sagte Ermotti. «Es wäre aus Sicht der UBS unverantwortlich gewesen, den Deal ohne diese Garantie einzugehen.» (awp/mc/ps)

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