UBS muss in USA mit weiterer Milliarden-Busse rechnen

UBS muss in USA mit weiterer Milliarden-Busse rechnen
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – «Die UBS steht nun offenbar mit dem US-Justizdepartement (DoJ) im Fall um Devisenmanipulationen und auch im neu aufgerollten Libor-Skandal kurz vor einer Einigung.» Presseberichten zufolge sollen Details zu diesem Vergleich am kommenden Mittwoch publik gemacht werden. Es wird mit einer Gesamtbusse von bis zu einer Milliarde US-Dollar gerechnet.

Die neuen Bussen für die Beteiligung an den Manipulationsskandalen am Zins- und Währungsmarkt dürften sich für die UBS auf höchstens 800 Mio USD summieren, schreibt etwa die «NZZ am Sonntag» (NZZaS, Ausgabe vom 17.5.) und bezieht sich dabei auf Informationen gut informierter Kreise. Selbst eine Gesamtbusse von 500 bis 600 Mio USD sei nicht auszuschliessen. Sofern sich im letzten Moment in den Verhandlungen der Bank mit dem DoJ keine dramatischen Änderungen ergeben hätten, käme die UBS somit finanzielle besser weg, als von Analysten vorausgesagt.

Dagegen sei am vergangenen Donnerstag die Hoffnung geplatzt, die Skandale ohne Schuldeingeständnisse abhaken zu können, heisst es im Bericht der «NZZaS» weiter. Der Chef der Betrugsabteilung im DoJ, Andrew Weissmann, habe erklärt, dass das Abkommen aus dem Jahr 2012 im Libor-Skandal hinfällig sei und sich die UBS nun schuldig bekennen müsse. Das Schuldeingeständnis erleichtere etwa zivile Schadenersatzklagen, so die «NZZaS». Dagegen dürfte die Bank im Devisenskandal, der bis 2013 andauerte, ein Schuldgeständnis vermeiden können.

Bereits 1,6 Mrd USD in Libor-Fall bezahlt
In der «Sonntagszeitung» (SoZ, Ausgabe vom 17.5.) spricht man von einer Gesamtbusse für die UBS, die am Mittwoch veröffentlicht werden soll, in der Höhe von knapp einer Milliarde US-Dollar. Für die Affäre um Betrügereien am Devisenmarkt müsse die UBS wohl etwas weniger als 800 Mio USD bezahlen. Für den Libor-Skandal werde eine weitere Busse von 200 Mio USD fällig.

Die erste Busse im Libor-Fall, der das im Jahr 2012 unterzeichnete Non Prosecution Agreement (NPA) mit dem DoJ zugrunde liegt, belief sich zusammen mit der Busse aus der Einigung im Fall von manipulierten Gemeindeanleihen auf 1,6 Mrd USD.

Gleichzeitig werde sie sich im Fall um die Zinsmanipulationen schuldig bekennen müssen, so der Bericht «SoZ». Die UBS meldete sich zwar als erste Bank beim DoJ und erhielt Kronzeugenstatus, der das Schuldeingeständnis eigentlich hätte verhindern sollen. Doch habe nun die US-Senatorin Elizabeth Warren das DoJ unter Druck gesetzt. Experten gehen davon aus, dass bei einem weiteren grossen Vergehen, die UBS in den USA ihre Lizenzen verlieren könnte. (awp/mc/ps)

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