US-Milliardär sorgt für Empörung bei Frauen an der Wall Street

US-Milliardär sorgt für Empörung bei Frauen an der Wall Street

Arg ins Fettnäpfchen getreten: US-Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones.

New York – Der milliardenschwere Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones hat sich mit einer Bemerkung über Frauen an der Wall Street kräftig in die Nesseln gesetzt. Bei einer Diskussionsrunde der Universität von Virginia gab er seine Ansicht zum Besten, warum es mehr Männer im Börsenhandel gebe. Frauen, so seine These, seien mit der Geburt eines Kindes für dieses nervenaufreibende Geschäft einfach nicht mehr zu gebrauchen.

«Sobald die Lippen des Babys die Brust der Frau berühren, kannst Du es vergessen», erklärte er. «Jede einzelne Investmentidee, jeder Wunsch zu verstehen, warum dieses oder jenes hoch oder runter geht, wird von der schönsten Erfahrung überlagert, die ein Mann niemals teilen kann – von der Verbindung zwischen der Mutter und ihrem Baby.» Er habe das «immer und immer wieder» erlebt. «Man gibt dann einen Scheissdreck drauf, was der Dollar oder der Yen machen.» Tudor Jones reagierte damit auf die Anmerkung des Moderators der Diskussionsrunde, es sässen nur «reiche, weisse, mittelalte Männer» auf der Bühne. «Er hat eine ehrliche Antwort gegeben», pflichtete ihm ein anderer Teilnehmer bei. Die Veranstaltung fand bereits im April statt. Sie sorgte aber erst jetzt für Aufsehen, nachdem die «Washington Post» am Donnerstag ein Video davon online stellte.

60 Jahre zurückversetzt
Sie fühle sich an die 1950er Jahre erinnert, sagte Alexandra Lebenthal, Chefin der Investmentfirma Lebenthal & Company, auf dem Sender MSNBC. Stephanie Ruhle, Moderatorin bei Bloomberg TV und ehemalige Investmentbankerin, twitterte: «Ich bin so enttäuscht von den Äusserungen von Paul Tudor Jones über Frauen, aber ich bin zu beschäftigt mit dem Stricken von Babyschühchen, als dass ich meine Gedanken dazu äussern könnte.»

Tudor Jones relativiert
Tudor Jones geniesst eigentlich den Ruf des Wohltäters. Vom Magazin «Forbes» wird sein Vermögen auf 3,6 Milliarden Dollar geschätzt. In einem Brief an US-Medien relativierte er seine Äusserung: Er habe aus dem Stegreif gesprochen und nur den Handel mit Wertpapieren auf Basis gesamtwirtschaftlicher Daten gemeint. «Ereignisse wie Geburt, Scheidung, der Tod eines geliebten Menschen oder andere emotionale Hochs und Tiefs behindern den Erfolg in diesem speziellen Feld.» (awp/mc/ps)

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