Valiants Konzerngewinn sinkt 2013 wegen Sondereffekten

Valiants Konzerngewinn sinkt 2013 wegen Sondereffekten

Valiant-CEO Markus Gygax. (Foto: Valiant)

Bern – Die Regionalbank Valiant hat ein weiteres schwieriges Jahr hinter sich. Der Gewinn bildete sich wegen zahlreicher Sonderbelastungen stark zurück, zudem verdiente die Bank auch in ihrem Kerngeschäft, dem Zinsengeschäft, weniger. Die Valiant-Geschäftsführung hat sich nun neue mittelfristige Ziele definiert und will 2014 «den Steigflug starten».

Der Konzerngewinn erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr noch 91,4 Mio CHF, was einem Rückgang um 28% entspricht, wie Valiant am Mittwoch mitteilte. Dabei belasteten einmalige Sondereffekte im Zusammenhang mit «Bereinigungen, Abschreibungen und Rückstellungen insbesondere im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Geschäft» das operative Ergebnis mit 12,1 Mio CHF. Im US-Programm zur Bereinigung des Steuerstreits nimmt Valiant laut früheren Angaben in der «Kategorie 2» teil.

Auf Stufe Bruttogewinn resultierte eine leichte Zunahme um 2,9% auf 157,3 Mio CHF. Allerdings wird diese Zahl stark von hohen Beteiligungserträgen beeinflusst, die vor allem aus dem im ersten Halbjahr erfolgten Verkauf von RBA-Geschäftsbereichen an die Swisscom stammen dürften.

Zinsengeschäft rückläufig
Im wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, sank der Erfolg um 7,8% auf 257,4 Mio CHF. Grund für den Rückgang war laut der Mitteilung das bewusst tief gehaltene Wachstum der Ausleihungen sowie Zinsabsicherungskosten und die Auswirkungen einer nachrangigen Anleihe. Im zweiten Semester habe die Entwicklung des Zinserfolgs stabilisiert werden können: Die Zinsmarge liege per Ende Jahr wieder auf Vorjahreshöhe.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft resultierte ein um 2,4% tieferer Erfolg von 65,6 Mio CHF, wobei sich in dem Bereich der Verkauf der Vermögensverwalterin Investas an das Management bemerkbar machte. Im Handelsgeschäft resultierte ein Erfolg von 13,5 Mio (-7,3%).

Auf der Kostenseite konnte Valiant weitere Fortschritte erzielen; so sank der Geschäftsaufwand um 3,5% auf 219,4 Mio. Seit Lancierung der Kostensenkungsprogramme vor gut drei Jahren habe der Geschäftsaufwand damit um rund 10% gesenkt werden können, so das Unternehmen. Im laufenden Jahr sollen die Kosten um weitere 4-5 Mio CHF gesenkt werden.

Geringe Zunahme der Kundengelder
Die Bilanzsumme der Bankengruppe stieg per Jahresende nur leicht (+0,7% auf 25,45 Mrd). Bei den nur wenig gestiegenen Kundengeldern (+0,3% auf 17,4 Mrd) wirkten sich die Abzüge im grenzüberschreitenden Geschäft sowie Fremdplatzierungen von Vorsorgegeldern belastend aus. Die Ausleihungen (+1,2% auf 21,77 Mrd) legten ebenfalls sehr verhalten zu, die Hypothekarkredite expandierten dabei um 1,3%.

Die Bank hat im vergangenen Jahr weiteres Eigenkapital aufgebaut und zudem eine nachrangige Anleihe über 150 Mio CHF platziert. Mit einer Kapitalquote von 14,5% übertrifft Valiant die regulatorischen Anforderungen einschliesslich des antizyklischen Kapitalpuffers und bleibt auch innerhalb des eigenen Zielbands von 14-15%.

Der Generalversammlung soll dank der soliden Finanzierungssituation die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 3,20 CHF beantragt werden.

Neue Ziele und Strategie
Der 2013 erzielte Gewinn ist nach Einschätzung der Valiant-Geschäftsleitung «für eine Bank unserer Grössenordnung deutlich zu tief». Das Institut hat sich nun neue Mittelfristziele mit Blick auf das Jahr 2017 gesetzt und will namentlich einen Konzerngewinn von 150 Mio CHF erreichen. Bei den Kundenausleihungen wird ein Wachstum von 2% und bei den Kundengeldern von 2-4% angestrebt. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll 30-50% des Gewinns betragen.

Zudem will Valiant unter dem Titel «Marktstrategie 2014+» eine neue «umfassende Marktbearbeitungsstrategie» entwickeln. Dabei will die Regionalbank die Kunden mit einem umfassenden Angebot «aus einer Hand beraten und betreuen». Geschäftsstellen werden keine mehr geschlossen.

Gut gestartet sei die Partnerschaft mit dem Versicherer Swiss Life, heisst es weiter. Im Sommer soll nun ein Pilotprojekt an drei gemeinsamen Standorten starten. Vorgesehen sei ein gemeinsames Beratungsangebot der Teams von Valiant und Swiss Life lokal vor Ort an den Standorten in Basel, Lausanne und Sursee.

Die Valiant-Papiere gewinnen gegen 9.30 Uhr 0,6% auf 88,50 CHF, während der SPI-Gesamtmarkt um 0,11% nachgibt. (awp/mc/ps)

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