Vontobel im 1. Halbjahr mit starkem Gewinnanstieg

Zeno Staub, CEO Vontobel Holding. (Foto: Vontobel)

Zürich – Die Bankengruppe Vontobel kann für das erste Semester des laufenden Jahres einen starken Gewinnanstieg sowie einen guten Neugeldzufluss ausweisen und hat damit die Markterwartungen geschlagen. Erneut zeigte das Bankinstitut in der Sparte «Asset Management» eine starke Entwicklung, aber auch im Bereich «Financial Products» konnte der Gewinn gesteigert werden. Für das zweite Halbjahr gibt sich Vontobel etwas zurückhaltender.

Das Konzernergebnis für die ersten sechs Monate kletterte gegenüber der Vorjahresperiode um einen Drittel auf 97,8 Mio CHF, wie Vontobel am Montag mitteilte. «Wir haben ein überzeugendes und starkes Zahlenset geliefert», sagte Vontobel-Chef Zeno Staub am Montag in einer Telefonkonferenz. Das Konzernergebnis pro Aktie erhöhte sich sogar um 52%. Auch der Netto-Neugeldzufluss hat mit 6,4 Mrd CHF deutlich angezogen, nachdem im gleichen Vorjahreszeitraum noch ein Netto-Neugeldfluss von Null resultiert hatte.

Die betreuten Kundenvermögen (AuM) beliefen sich per Ende Juni auf 142,2 Mrd CHF (Ende März 2015 138,1 Mrd). Neben dem Neugeldzufluss wirkten sich auch eine gute Investment Performance sowie die abgeschlossene Akquisition des britischen Fixed-Income-Spezialisten TwentyFour Asset Management positiv auf die Vermögen aus.

Verbesserte Cost/Income-Ratio
Der Betriebsertrag erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 16% auf 507,6 Mio CHF. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich in der gleichen Periode mit einem Plus von 10% auf 384,5 Mio deutlich weniger stark. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis reduzierte sich in der Folge auf 75,7% gegenüber 79,4% in der gleichen Vorjahresperiode.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Bankengruppe die Markterwartungen übertroffen.

Anhaltender Zufluss zu Asset Management
Wachstumssparte für Vontobel bleibt das Asset Management. Hier profitierte Vontobel auch vom Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der britischen TwentyFour Asset Management mit Kundenvermögen von 6,5 Mrd CHF. Mit 5,2 Mrd CHF erzielte das Asset Management den grössten Teil des Netto-Neugelds, wobei die in den USA domizilierte Boutique «Quality Growth» noch rund die Hälfte beitrug. Die «Fixed Income» Boutique habe ihre Vermögen seit Jahresbeginn um 71% auf 18 Mrd CHF steigern können, betont Vontobel. Der Vorsteuergewinn stieg in der Sparte um 54% auf 67,9 Mio.

Im Wealth Management, der Vermögensverwaltung für Privatkunden, resultierte ein Neugeldzufluss von 1,1 Mrd CHF – dies vor allem von Kunden aus der Schweiz, Deutschland, den USA und den Emerging Markets. Die Bruttomarge konnte mit 73 Basispunkten auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Gewinn vor Steuern lag mit 33,7 Mio CHF um 11% unter dem Vorjahr.

Auch in der Sparte «Financial Products» konnte das Unternehmen zulegen. In der Schweiz und in Deutschland habe die Position ausgebaut werden können und in Skandinavien habe man sich innerhalb kürzester Zeit mit einem Marktanteil von 18,4% im wachsenden Markt für Hebelprodukte etabliert. Das Ergebnis vor Steuern der Sparte legte um 41% auf 38,4 Mio CHF zu.

Asien im Blickfeld
Ein besonderes Augenmerk will die Bank in den nächsten Jahren auf den asiatisch-pazifischen Raum legen. Dort werde mindestens eine Verdoppelung des heutigen Geschäftsvolumens bis ins Jahr 2020 angestrebt. Auch Übernahmen werden dabei nicht ausgeschlossen.

In der Schweiz ist Vontobel laut CEO Staub weiterhin daran interessiert, an der laufenden Konsolidierung im Bereich «Private Banking» teilzunehmen. Im Blick seien Institute mit verwalteten Vermögen (AuM) in Höhe von bis zu 20 Mrd CHF, wobei klare Überschneidungen bezüglich der angepeilten Zielmärkte erwünscht sind.

Guter Start ins 2. Halbjahr
Mit den Ergebnissen im ersten Halbjahr sehe sich die Bank gut aufgestellt, die für 2017 gesteckten «ehrgeizigen Gruppenziele» zu erreichen, heisst es weiter. In das zweite Halbjahr ist die Bank nach eigenem Befinden gut gestartet. Allerdings würden sich die traditionell schwachen Handelsmonate Juli, August und Dezember im zweiten Semester mit «gedämpften Umsätzen» bemerkbar machen, sagte Staub. (awp/mc/upd/ps)

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