Vontobel im ersten Halbjahr mit 15 % weniger Gewinn

Zeno Staub, CEO Vontobel Holding. (Foto: Vontobel)

Zürich – Schwierige Märkte und tiefe Börsenvolumen haben die Ertragsentwicklung der Vontobel-Gruppe in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres belastet. Unter dem Strich resultierte gegenüber dem Vorjahr ein 6 % tieferer Betriebsertrag, ein um 15 Prozent rückläufiger Konzerngewinn von 66,6 Mio Franken und eine Eigenkapitalrendite von 8.8 Prozent.

Die anhaltenden politischen Unwägbarkeiten im Rahmen der Euro-Schuldenkrise hätten das Investorenverhalten und damit das transaktionsabhängige Geschäft spürbar beeinflusst, schreibt Vontobel in einer Medienmitteilung. Aufgrund der gesteigerten Kundenvermögen sei es gelungen, die Erträge im Kommissionsgeschäft auf dem Niveau der Vergleichsperiode zu halten.

Starkes Neugeldwachstum
In den ersten sechs Monaten des Jahres flossen Vontobel Neugelder in der Höhe von 5,3 Mrd Franken zu. Insgesamt sind der Vontobel-Gruppe derzeit Kundenvermögen von 139.4 Mrd Franken anvertraut.

Konservative Risikopolitik
Die Verschuldungssituation der peripheren Staaten Europas bleibe angespannt, heisst es weiter. Die Vontobel-Gruppe habe deshalb die Obligationenbestände der betroffenen Staaten im Berichtszeitraum noch einmal reduziert. Das Netto-Exposure gegenüber Staatsschuldnern dieser Länder belief sich per Ende Juni 2012 auf rund 90 Mio Franken. Die Positionen in Unternehmensanleihen (Financials und Corporates) der entsprechenden Regionen bewegten sich in einem ähnlichen Rahmen.

Solide Eigenkapitalausstattung
Das Eigenkapital der Gruppe belief sich per 30. Juni 2012 auf 1.5 Mrd Franken und lag damit auf dem Jahresendstand 2011. Die BIZ-Tier-1-Kapitalquote betrug hohe 24.8 Prozent. Gemäss den ab 2013 gültigen Basel III-Regeln würde sich letztere auf circa 22.8 Prozent einstellen. Für eine M&A-Transaktion stehen Vontobel Eigenmittel im Umfang von 600 Mio Franken zur Verfügung.

Fokus- und Wachstumsstrategie
Die Herausforderungen des schweizerischen Bankensektors wie Tiefzinsumfeld und Steuerthematik werden nach Ansicht von Vontobel den Strukturwandel in der Vermögensverwaltung beschleunigen und damit auch den Geschäftsverlauf und die Profitabilität der gesamten Branche belasten. Vontobel begegnet dieser Herausforderung mit einer «klaren Fokus- und  Wachstumsstrategie». In der Schweiz will die Gruppe ihre Marktstellung festigen und gleichzeitig das internationale Privatkundengeschäft an den neuen Realitäten ausrichten. Dazu gehören eine höhere Auslastung der modernen Buchungsplattform. Die konsequente Umsetzung des integrierten Geschäftsmodells, die Internationalisierung des Derivatgeschäfts und die weitere Expansion im Asset Management sind die wichtigsten Wachstumstreiber.

Ziele bestätigt
An den mittelfristigen Zielsetzungen wird festgehalten: diese sehen bis ins Jahr 2014 einen Betriebsertrag von 1 Mrd Franken, Kundenvermögen von 175 Mrd Franken und eine Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent vor. Das Aufwand-/Ertragsverhältnis soll dabei 75 Prozent nicht überschreiten. (Vontobel/mc/pg)

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