VP Bank muss Gewinnrückgang hinnehmen

VP Bank muss Gewinnrückgang hinnehmen
Gebäude der VP Bank in Vaduz. (Foto: VP Bank)

Vaduz – Die VP Bank hat 2022 unter dem anspruchsvolle Marktumfeld gelitten und rund ein Fünftel weniger verdient. Die Dividende soll aber unverändert bleiben. Für die Bankleitung ist dies ein «Zeichen der Ertragsstärke».

Der Konzerngewinn für das vergangene Geschäftsjahr wird in einer Mitteilung vom Dienstag mit 40,2 Millionen Franken beziffert, entsprechend einem Minus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die zweite Jahreshälfte fiel dabei besser aus: so ging das Ergebnis von Juli bis Dezember gegenüber der Vorjahresperiode lediglich noch um 9 Prozent zurück.

Etwas besser sieht es auch beim Geschäftsertrag aus: dieser stieg letztes Jahr gar um 2 Prozent auf 336,4 Millionen und bildet damit das beste Ertragsergebnis der letzten fünfzehn Jahre, wie es heisst. Während etwa der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 11 Prozent abnahm, stieg der Erfolg aus dem Zinsgeschäft dank den höheren Zinsen um 10 Prozent. Und auch der Handelserfolg (+31%) war deutlich besser.

Da der Geschäftsaufwand allerdings um 7 Prozent anstieg – u.a. wegen ausserordentlicher Kosten im Zusammenhang mit russischen Kunden -, stieg die Cost/Income Ratio von 82,5 Prozent auf 86,6 Prozent.

Hohe Ausschüttungsquote
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 28. April eine Dividende von 5,00 Franken pro Namenaktie A, was gleich viel wäre wie im Jahr davor.

Die vorgesehene Ausschüttungsquote liege mit 76 Prozent des Konzerngewinnes zwar über dem Bereich des langfristigen Zielbandes von 40 bis 60 Prozent, heisst es in der Mitteilung. Die VP Bank sei aber «hervorragend kapitalisiert» (Tier 1 Ratio 21,7%) und der Investitionszyklus sei mehrheitlich abgeschlossen. Daher werde eine trotz schwierigem Marktumfeld unveränderte Dividende beantragt.

Als positiv bezeichnet die Bank die Netto-Neugeldentwicklung von 1,1 Milliarden Franken für das Gesamtjahr, was einem Wachstum von 2 Prozent entspreche. Zu diesem Ergebnis hätten hauptsächlich die beiden Fondsgesellschaften in Liechtenstein und Luxemburg sowie die Region Asien beigetragen, heisst es dazu.

Dies konnte die negative Marktperformance von 5,6 Milliarden Franken allerdings nur teilweise kompensieren, sodass die betreuten Kundenvermögen um 9 Prozent auf 46,4 Milliarden sanken. Insgesamt sind die Zahlen tendenziell leicht besser als der Konsens, vor allem in Bezug auf die Neugeldentwicklung und die Dividende.

Ziele neu kalibriert
Zur erwarteten Entwicklung im laufenden Jahr äussert sich die Bank in der Mitteilung nicht. ES heisst in Bezug auf den Ausblick lediglich, dass man an der Strategie 2026 und an den langfristigen Ambitionen festhalte. Die finanziellen Ziele für 2026 würden jedoch aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten und des sich verändernden Marktumfelds neu kalibriert. (awp/mc/ps)

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