Wachstum der Privatvermögen verlagert sich verstärkt nach Asien

Wachstum der Privatvermögen verlagert sich verstärkt nach Asien
Gilt als reichster Chinese: Alibaba-Gründer Jack Ma.

Zürich – Die Digitalisierung, sich verändernde Bedürfnisse von Privatkunden oder strengere Vorschriften: Die Welt der Vermögensverwalter ist im Wandel und stellt die Branche auch in Zukunft vor Herausforderungen. Gleichzeitig wächst der Reichtum auf dem Globus, wie eine Studie der Beratungsfirma Boston Consulting Group zeigt.

In den letzten Jahren sind die Vermögen von Privatpersonen massiv in die Höhe geklettert. Trotz Krisen wie der Anfang der 2000er-Jahre geplatzten Dotcom-Blase oder der Subprime-Krise 2008, nahmen sie innert zwanzig Jahren von 80 Billionen US-Dollar bis 2019 auf 226 Billionen zu. Das zeigt der am Donnerstag publizierte «Global Wealth Report» der Boston Consulting Group (BCG).

Herausragend war die Vermögensentwicklung mit einem währungsbereinigten Wachstum von beinahe 10 Prozent im letzten Jahr. Der Hauptgrund für die starke Geldvermehrung vor allem bei Millionären sei die starke Performance an den Aktienmärkten, sagte Anna Zakrzewski, globale Leiterin der Wealth Management Division von BCG.

Mehr Millionäre in China
Dabei habe sich das Wachstum für die Vermögensverwaltung weiter in Richtung der Wachstumsmärkte und insbesondere nach Asien verschoben, so Zakrzewski. Hielten Kunden aus Schwellenländer vor zwanzig Jahren noch lediglich 9 Prozent am gesamten Kuchen der für Privatkunden verwalteten Vermögen, kletterte der Anteil bis im letzten Jahr auf einen Viertel.

Beindruckend entwickelte sich China mit einem Vermögenszuwachs von beinahe 50 Prozent in den letzten zehn Jahren. Seit 1999 legte die Zahl chinesischer Millionäre um das 24-Fache auf 1,3 Millionen zu. Im Vergleich dazu gibt es in der Schweiz mit rund einer halben Million Personen nicht einmal doppelt so viele Millionäre wie vor zwanzig Jahren. Am meisten Millionäre zählen die USA (knapp 16 Millionen).

Ein nicht unbedeutender Teil der Vermögen reicher Kunden liegt auf Konti ausländischer Banken. Das sogenannte Cross-Border Geschäft umfasste der Studie zufolge im letzten Jahr 9,6 Billionen Dollar. Das entspricht nicht ganz einer Verdoppelung in den vergangenen zehn und gar einer Verdreifachung in den letzten zwanzig Jahren.

Der grösste Player in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung bleibt mit 2,4 Billionen Dollar die Schweiz, jedoch holen Hongkong (1,9 Billionen) und Singapur (1,1) auf. Das habe damit zu tun, dass die Privatvermögen in Asien zunehmend regionaler in den beiden Finanzhubs angelegt werden, erklärte Anna Zakrzewski. Immerhin würden davon auch Schweizer Vermögensverwalter mit Ablegern vor Ort profitieren. (awp/mc/ps)

Boston Consulting Group

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