ZFS: Ein Drittel mehr Gewinn nach neun Monaten

ZFS: Ein Drittel mehr Gewinn nach neun Monaten

ZFS-CEO Martin Senn.

Zürich – Der Versicherer Zurich Financial Services (ZFS) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011 den Gewinn deutlich gesteigert und damit die Erwartungen am Markt übertroffen. Zum deutlichen Gewinnanstieg hatten unter anderem Gewinne auf Absicherungspositionen in Höhe von rund 1 Mrd USD einen massgeblichen Beitrag geleistet. Auf operativer Ebene belasteten die verschiedenen Naturkatastrophen – vor allem aus dem ersten Quartal – das Resultat.

Der Reingewinn wuchs im Neunmonatszeitraum um 34% auf 3,21 Mrd USD. Im dritten Quartal stieg der Gewinn gar um 64% auf 1,24 Mrd, teilte ZFS am Donnerstag mit. Das Ergebnis positiv beeinflusst hätten im Quartal nebst Hedging-Gewinnen auch Anpassungen im Bondportfolio, so der neue Finanzchef Pierre Wauthier in einer Präsentation. Ausserdem konnte ZFS im zweiten Quartal noch einen Buchgewinn von rund einer halben Milliarde aus dem Verkauf der Beteiligung an New China Life verbuchen.

Erwartungen beim Reingewinn übertroffen
Der Business Operating Profit (BOP) sank in den Monaten Januar bis September dagegen um 8% auf 3,26 Mrd. Im dritten Quartal ging der BOP um 11% auf 1,12 Mrd zurück. Das Geschäftsvolumen wuchs in den neun Monaten um 1% auf 50,7 Mrd und im Quartal um 3% auf 15,4 Mrd. Mit dem Reingewinn hat ZFS die durchschnittlichen Markterwartungen von 2,7 Mrd (9 Mte) übertroffen. Beim BOP lag die ZFS im Rahmen der Vorgaben (AWP-Konsens: 3,26 Mrd). «Dank unserer Konzentration auf Rentabilität und die Minderung des Marktrisikos konnten wir ein starkes Ergebnis erzielen», wird CEO Martin Senn in der Mitteilung zitiert. Das Ergebnis sei ein erneuter Beweis für die erfolgreiche Strategie der ZFS.

Katastrophen belasten Ergebnis
Im Bereich General Insurance (Schadenversicherung) erzielte die ZFS in den Monaten Januar bis September einen um 17% tieferen BOP von 1,73 Mrd; die Combined Ratio verschlechterte sich auf 98,8% nach 97,7% im Vorjahr. Dank Fokus auf Margenverbesserungen habe der zugrunde liegende Schadensatz weiter verbessert werden können; dies sei jedoch durch die Häufigkeit und Schwere von Katastrophen und erhebliche wetterbedingte Schäden in den ersten neun Monaten 2011 mehr als ausgeglichen worden, so die ZFS. Im dritten Quartal schätzt die Gruppe die eigene Schadenbelastung aus dem Hurrikan Irene auf 105 Mio. Aus den Hagelunwettern in der Schweiz und Deutschland dürfte eine Belastung von 130 Mio USD entstehen, so die erste Schätzung.

Schadenversicherung: Prämiensätze um mehr als 3% erhöht
Die Prämieneinnahmen in der Schadenversicherung wuchsen um 6% auf 27,0 Mrd bei einem Nullwachstum in Lokalwährungen. Die Prämiensätze konnte die Zurich um mehr als 3% erhöhen. Global Life (Lebengeschäft) weist für die ersten neun Monate einen um 8% tieferen BOP von 1,01 Mrd aus. Der Wert des Neugeschäfts nach Steuern stieg um 24% bzw. um 14% in Lokalwährungen gemessen auf 729 Mio. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich um 2% (-4% in LW) auf 19,4 Mrd. Die Managementgebühren und verbundenen Erträge von Farmers Management Services nahmen in der Berichtsperiode insbesondere als Folge des Auslaufens des über Agenturen vertriebenen Autoversicherungsgeschäfts von 21st Century um 1% auf gut 2 Mrd ab. Der BOP verminderte sich um 15% auf 1,1 Mrd USD.

Italien-Exposure von 5,7 Mrd CHF
Aus den Kapitalanlagen erwirtschaftete die Gruppe ein gegenüber dem Vorjahr um 21% höheres Netto-Gesamtergebnis von 7,6 Mrd USD. Dies entspricht einer nicht-annualisierten Anlagerendite von 3,9%. Der Nettogewinn aus den Anlagen betrug 2,2 Mrd. Das Exposure auf Papieren der hochverschuldeten PIIGS-Staaten wird mit 12,0 Mrd USD angegeben. Davon fallen 5,7 Mrd auf Italien. Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital lag per Ende September bei 31,9 Mrd USD nach 32,0 Mrd Ende 2010. Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug 13,5 (2010: 11,5)% respektive 10,6 (12,4)% auf Basis des BOP. Mittelfristig strebt ZFS eine operative Eigenkapitalrendite von 16% nach Steuern an. Die SST-Solvenzquote liege per Ende September weiterhin über 200%, so die ZFS. (awp/mc/upd/ps)

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