ZFS: Gewinn 2011 steigt um 10% auf 3,8 Mrd CHF

ZFS: Gewinn 2011 steigt um 10% auf 3,8 Mrd CHF

ZFS-CEO Martin Senn.

Zürich – Die Versicherungsgruppe ZFS hat den Reingewinn im Geschäftsjahr 2011 trotz hohen Aufwendungen für Naturkatastrophen gesteigert. Positiv schlugen etwa die Auflösung von Reserven für Geschäft aus früheren Jahren oder positive Entwicklungen im Anlagegeschäft zu Buche. Auch den Gesamtumsatz konnte die Gruppe leicht steigern.

Der Reingewinn stieg in der Berichtsperiode um 10% auf 3,77 Mrd USD. Das operative Ergebnis (Business Operating Profit – BOP) ging dagegen – von Grossschäden belastet – um 12% auf 4,26 Mrd zurück. Derweil wuchs der Gruppenumsatz mit Bruttoprämien, Policengebühren, Beiträgen mit Anlagecharakter und Managementgebühren um 1% auf 68,6 Mrd. Den Aktionären wird wie im Vorjahr die Ausschüttung einer Dividende in der Höhe von 17 CHF je Aktie vorgeschlagen.

Hohe Katastrophenbelastung
DieZurich hatte laut Medienmitteilung vom Donnerstag im abgelaufenen Jahr hohe Belastungen aus Naturkatastrophen zu bewältigen. Die Kosten für Katastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben in der Region Asien-Pazifik und Wirbelstürme in den USA drückten nach Berücksichtigung von Rückversicherungsverträgen mit netto 1,0 Mrd auf das Ergebnis; im Vorjahr hatten solche Schäden (Erdbeben Chile, Überschwemmungen Australien) 275 Mio gekostet. Insgesamt belasteten Grosskatastrophen das Ergebnis mit rund 3,5 Mrd. Demgegenüber entlasteten Auflösungen von Schadenreserven für frühere Jahre im Umfang von 1,2 Mrd die Rechnung. Die Combined Ratio verschlechterte sich so auf 98,8% nach 97,9% im Vorjahr. Der BOP sank in der Schadenversicherung um 403 Mio auf 2,27 Mrd USD.

Die Prämieneinnahmen im Schadengeschäft wuchsen um 5% auf 34,6 Mrd, blieben in Lokalwährungen jedoch nahezu unverändert. Wachstum generierte die Zurich in Lateinamerika (+21%) und in Asien-Pazifik (+5%), während das Volumen in Europa zurückging. Die Prämiensätze konnten zur Sicherung der Marge insgesamt um durchschnittlich 3% erhöht werden; ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr.

Lebengeschäft: Wachstum in Schwellenländern

Im Lebengeschäft ging der BOP um 8% auf 1,35 Mrd zurück und das Geschäftsvolumen stagnierte bei 27,7 Mrd (-5% in LW). Der Wert des Neugeschäfts wuchs um 14% auf 980 Mio (+7% in LW) mit einer Marge von 24,5% (VJ 23,3%). Dabei sei die Position in Lateinamerika, Asien und im Nahen Osten gestärkt worden. In Geschäft mit dem US-Versicherers Farmers stagnierten die erzielten Managementgebühren auf 2,77 Mrd, in Farmers Re gingen die Einnahmen um 16% auf 3,53 Mrd zurück und der BOP sank um 12% auf 1,49 Mrd.

Rückläufiger SST-Quotient
In der Bilanz errechnet sich auf dem Eigenkapital von 31,6 Mrd (-1% gg Vorjahr) mit dem BOP eine Rendite von 10,2% nach 12,9% im Vorjahr. Damit lag die Rendite erneut unter dem langfristig angestrebten Zielwert von 16%. Dies sei aber mit Blick auf die schwierigen Marktbedingungen und die grosse Katastrophenlast ein gutes Ergebnis, meinte CFO Pierre Wauthier an einer Telefonkonferenz. Der anhand der Kapitalvorschriften des Swiss Solvency Tests (SST) errechnete Quotient lag per Jahresende geschätzt bei rund 190%. Per Jahresmitte betrug der SST-Quotient 225%. Zum Rückgang hätten etwa Anpassungen im Bondportfolio oder die höhere Aktienquote geführt, hiess es.

Die Kapitalanlagen der Gruppe trugen 9,37 Mrd USD (+17%) zu den Gesamteinnahmen bei, was einer Netto-Anlagerendite von 4,8% (VJ 4,1%) entspricht. Die realisierten Gewinne beliefen sich auf 1,1 Mrd, wobei positive Neubewertungen von Wertpapieren mit 1,5 Mrd und Wertverminderungen mit 458 Mio ins Gewicht fielen. Alleine mit Absicherungsgeschäften wurde ein Gewinn von 880 Mio realisiert. Die Gesamtanlagerendite blieb stabil auf 5,4%.

Aus Zurich wird Zurich Insurance Group AG
Bereits am Vorabend teilte die Zurich mit, dass sie den Aktionären an der GV Ende März eine Namensänderung vorschlägt. Die Gesellschaft soll neu Zurich Insurance Group AG heissen, womit die Versicherungstätigkeit stärker zum Ausdruck gebracht werden soll. Ausserdem sollen die aus dem Verwaltungsrat ausscheidenden Manfred Gentz (VR-Präsident) und Vernon Sankey durch die Britin Alison Carnwath und den Spanier Rafael del Pino ersetzt werden. Der Vorschlag für das Amt des VR-Präsidenten werde zu gegebener Zeit vor der GV bekannt gegeben, hiess es. (awp/mc/upd/ps)

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