ZKB 2010 mit 15 Prozent tieferem Bruttogewinn

ZKB 2010 mit 15 Prozent tieferem Bruttogewinn

ZKB-CEO Martin Scholl.

Zürich – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 vor allem wegen eines deutlichen Ertragsrückgangs im Handel einen Einbruch beim Bruttogewinn um 15% hinnehmen müssen. Der Reingewinn sank dagegen nur um 3%, da die Bank deutlich weniger Abschreibungen und Rückstellungen vornehmen musste.

Ausserdem flossen der Bank über 10 Mrd CHF an neuen Geldern zu. Der Ertrag im Zinsgeschäft ging um knapp 3% auf 1’099 Mio CHF zurück. Das Geschäft habe unter den tiefen Passiv-Margen gelitten, teilte die ZKB anlässlich der Präsentation ihrer Bilanzkennzahlen am Freitag in Zürich mit.

Deutliche Mehrerträge im Wertschriften- und Anlagegeschäft
Der Handelserfolg fiel vor allem wegen des schwächeren Geschäfts mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten um 28% auf 367 Mio CHF. Der Rückgang sei nach dem «ausgezeichneten Vorjahr» aber zu erwarten gewesen, meint die Bank. Aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Ertrag um 5% auf 532 Mio CHF. Mehrerträge seien mit 48 Mio CHF (+11,4%) vor allem im Wertschriften- und Anlagegeschäft erzielt worden. Der übrige ordentliche Ertrag belief sich noch auf 35 (90) Mio CHF, da 2009 ein grösserer einmaliger Erfolg aus der Veräusserung von Finanzanlagen enthalten war, so die ZKB.

Cost/Income-Ratio steigt von 58,8% auf 61,9%
Insgesamt fiel der Betriebsertrag um 9% auf 2’032 Mio CHF. Da der Geschäftsaufwand nur um 3,9% auf 1’185 Mio CHF gesenkt werden konnte, stieg die Cost/Income-Ratio auf 61,9 (58,8)%. Der Bruttogewinn reduzierte sich um 15% auf 847 Mio CHF. Da vor allem die Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste deutlich gesenkt werden konnte, fiel der Konzerngewinn lediglich um 3% auf 729 Mio CHF. Die Hypothekarbestand der ZKB, für deren gesamtes Geschäft der Kanton Zürich bürgt, stieg um 3,6 Mrd CHF auf 62 Mrd CHF. Das sei zwar ein überdurchschnittliches Wachstum, in der Schweiz und im Kanton Zürich gebe es aber keine generelle Überhitzung des Immobilienmarktes, die zu einer gefährlichen Blase führen könnte, betonte das Institut. Die Bilanzsumme betrug per Ende Jahr 126,4 (Ende 2009: 117,2) Mrd CHF. Die Kundenausleihungen stiegen um 4,9% auf 71,1 Mrd CHF, die Kundengelder um 1,2% auf 73,9 Mrd CHF.

Neugeldzufluss von knapp 12 Mrd Franken
Per Saldo nahm die Bank 2010 knapp 12 Mrd CHF (VJ 6,3 Mrd) an neuen Kundengeldern entgegen. 4,5 Mrd kamen laut ZKB von Privatkunden, während 7,5 Mrd CHF von institutionellen Anlegern und Firmen stammten. Per Ende 2010 verwaltete die ZKB Vermögenswerte von 165,1 Mrd CHF, nach 150,2 Mrd CHF Ende 2009. Der Kanton Zürich bekommt vom Gewinn 220 Mio CHF, während die Zürcher Gemeinden zusammen 110 Mio CHF erhalten. Somit schüttet die ZKB gleich viel Geld aus wie im Vorjahr. Der Kanton bekommt zudem 49 Mio CHF als Abgeltung dafür, dass er das Grundkapital der Bank stellt, 2 Mio CHF weniger als 2009. Für das laufende Jahr gibt sich die Bank verhalten optimistisch. Mit ihrer Diversifikationsstrategie sei sie «für künftige Herausforderungen gerüstet». Obwohl das wirtschaftliche Umfeld anspruchsvoll bleiben dürfte, erwartet die Bank auch für 2011 ein «gutes Resultat». (awp/mc/ps)

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