Zurich IR-Day: Tieferes Renditeziel – Aussicht auf attraktive Dividende

Zurich IR-Day: Tieferes Renditeziel – Aussicht auf attraktive Dividende

Martin Senn, CEO Zurich Insurance Group. (Bild: Zurich)

Zürich – Die Zurich Insurance Group startet im Jahr 2014 eine neue, dreijährige Strategieperiode und hat sich dafür neue Ziele gesetzt. Nachdem in dem per Jahresende auslaufenden Programm aller Voraussicht nach nicht alle Vorgaben erreicht werden, senkt der Versicherungskonzern mit Blick auf die tiefen Zinsen das Renditeziel. An der attraktiven Ausschüttungspolitik wird trotz allem festgehalten.

Die neue Strategie sei keine Revolution, es handle sich dabei vielmehr um eine Evolution der bestehenden Geschäftsausrichtung, sagte CEO Martin Senn am Donnerstag vor Investoren. Der weltweit tätige Versicherer konzentriert sich auf Grosskunden, mittelständische Unternehmen sowie ausgewählte Privatkundenmärkten, behält dabei die Zeichnungsqualität und -disziplin im Kapitalanlage-Management weiterhin im Auge und will weniger profitables Geschäft entweder sanieren oder gar veräussern.

Ziele Eigenkapitalrendite gesenkt
Künftig strebt die Zurich auf dem operativen Gewinn BOP eine Eigenkapitalrendite im Bereich von 12% bis 14% an. Neu ist zu beachten, dass das Ziel für die dreijährige Strategieperiode gilt und auf dem Eigenkapital im Nenner die nicht realisierten Gewinne auf Anlagen abgezogen werden. Seit 2007 galt dagegen eine unbereinigte Rendite von 16% als Ziel, wobei das Management bereits am Investors Day 2012 darauf hingedeutet hatte, dass ein Wert zwischen 13 und 15% wohl realistischer sei.

«Unser Ziel ist es, die Rendite an den oberen Bereich der gesetzten Bandbreite zu führen. Es wäre eine grosse Enttäuschung, wenn wir 2016 noch auf dem heutigen Stand von rund 12% liegen würden», erklärte Senn weiter.

Konzentration auf Schwerpunktmärkte
Aufgeteilt nach Kundensegmenten will die Zurich bei den weltweit tätigen Firmenkunden das Know-how als globaler Mehrspartenversicherer effektiver einsetzen, um sie im grenzüberschreitenden Handel zu unterstützen. Eine Chance sei es, die bestehende Geschäftsbeziehung in neue Märkte auszuweiten und zwischen der Leben- und Nicht-Leben-Versicherung Cross Selling zu betreiben.

Im Segment mittelständische Unternehmen soll erst noch ein «detailliertes Verständnis für die Risikolandschaft» entwickelt werden. Dabei baue der Konzern auf die starke Position in den USA und will die dort gemachten Erfahrungen auf andere Zielmärkte übertragen.

Bei den Privatkunden sei die Herausforderung am grössten und es gelte als Reaktion auf das veränderte Kundenverhalten und den erhöhten Preisdruck, auf Geschäftsbereiche mit höheren Margen zu setzen. Zudem sollen Produkte in ausgewählten Märkten über viele verschiedene Vertriebskanäle angeboten werden.

Man werde verstärkt in Schwerpunktmärkte investieren und andere Geschäftsbereiche wertorientiert weiterzuführen. Einen höheren Wert will die Zurich aus dem Bestand des Lebensversicherungsgeschäfts in Kontinentaleuropa erzielen. Bestimmte Bereiche sollen dagegen saniert, andere in Einzelfällen verkauft werden. Für den Umbau rechnet Zurich in den kommenden zwölf Monaten mit Kosten in Höhe von 400 bis 600 Mio USD.

Attraktive Dividende – Aktie steigt
Im Kapitalmanagement sollen die Sparten bis 2016 mehr als 9 Mrd USD Netto-Cash an die Holdinggesellschaft überweisen, um den Anlegern so eine attraktive und nachhaltige Dividendenausschüttung geboten werden. Über den Leistungsfortschritt und die Umsetzung der Strategie wird die Zurich halbjährlich orientieren.

In der auslaufenden Periode 2010 bis 2013 wird die Gruppe einige aber nicht alle Ziele erreichen. Konkret wird das Ziel der Combined Ratio verfehlt, da im Vergleich auch die Konkurrenz sich verbessert habe. Nebst der tieferen Rendite wird auch das Ziel beim US-Partner Farmers verfehlt. Senn bekräftigte, dass man trotz Wachstumsschwierigkeiten mit Farmers auf dem richtigen Weg sei und weiterarbeiten wolle.

An der Börse erfreuten sich die Anleger insbesondere an den Aussagen zur Ausschüttungspolitik. Am Donnerstag steigen Zurich um 1,0% auf 247,20 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) etwas leichter schloss. (awp/mc/upd/ps)

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