48-Stunden-Streik am Frankfurter Flughafen

48-Stunden-Streik am Frankfurter Flughafen

Bereits am Freitag sind in Frankfurt rund 300 Flüge ausgefallen.

Frankfurt am Main – An Deutschlands grösstem Flughafen wird seit Montagmorgen wieder gestreikt. Die rund 200 Vorfeldmitarbeiter legten am frühen Morgen die Arbeit für 48 Stunden nieder, wie der Frankfurter Flughafenbetreiber bestätigte. In der Nacht zum Montag hatte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) den Streik überraschend um 24 Stunden verlängert – ursprünglich sollte nur bis zum Dienstagmorgen 5.00 Uhr die Arbeit niedergelegt werden. Nun soll der Ausstand nach GdF-Angaben bis Mittwoch (22.Februar/5.00 Uhr) dauern.

Insbesondere Inlandsflüge, aber auch Flüge auf Mittelstrecken etwa innerhalb Europas könnten dem Ausstand zum Opfer fallen. Allein die Lufthansa streicht von Montag- bis Dienstagmorgen rund 200 Starts und Landungen – Langstreckenflüge sollen nach Auskunft eines Sprechers aber nicht betroffen sein.

Fraport rechnet mit Ausfall von mindestens 30% der Flüge
Der Flughafen-Betreiber Fraport geht davon aus, dass in den ersten 24 Stunden des Streiks insgesamt bis zu 70 Prozent aller rund 1250 geplanten Flugbewegungen stattfinden können. Er hatte eigens Mitarbeiter geschult, die die Aufgaben von Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweisern und Disponenten übernehmen. Die Gewerkschaft will mit dem Ausstand in der Tarifauseinandersetzung mit Fraport den Druck erhöhen.

Bereits am Freitag 301 Flüge ausgefallen
Sie kritisierte, dass der Betreiber sich nicht bewege. Fraport sieht dagegen die Gewerkschaft am Zuge und forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten die rund 200 Vorfeldmitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Allein am Freitag waren dadurch 301 Flüge ausgefallen.

Auch Iberia streicht wegen Streiks 127 Flüge
Auch die spanische Luftfahrtgesellschaft Iberia hat wegen eines erneuten Streiks von Sonntag bis Dienstag 127 Flüge gestrichen. Diese Zahl entspricht 38 Prozent der geplanten Flüge, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. Die für Touristen wichtigen Verbindungen zu den Kanarischen Inseln und den Balearen seien aber nicht betroffen. Die Pilotengewerkschaft Sepla hatte Ende Januar beschlossen, sich den geplanten Streiks des Kabinen- und Bodenpersonals von Iberia anzuschliessen. Die Piloten haben seit dem 18. Dezember bereits an mehreren Tagen die Arbeit niedergelegt. Weitere Streiks sind für den 24. und 29. Februar angesetzt. Sepla warnete am Sonntag, dass sie die Streiks verschärfen werde, wenn Iberia keine Verhandlungsbereitschaft zeige.

Zank um neue Billigfluglinie
Die Arbeitsniederlegungen richten sich gegen das Vorhaben Iberias, im März eine neue Billigfluglinie ins Leben zu rufen. Die Tochterfirma Iberia Express soll sich auf Flüge innerhalb Spaniens und Europas spezialisieren, so dass die Muttergesellschaft sich auf die lukrativen Transatlantikrouten konzentrieren kann. Die Pilotengewerkschaft hält eine solche Auslagerung der Kurz- und Mittelstrecken für illegal, weil sie gegen die Tarifverträge verstosse. Iberia bestreitet dies und will an der Gründung der Tochtergesellschaft festhalten.  (awp/mc/ps)

Fraport

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