Boeing arbeitet mit Hochdruck an 737-Nachfolger

Boeing arbeitet mit Hochdruck an 737-Nachfolger

Boeing-CEO James  McNerney.

Düsseldorf – Der Flugzeughersteller Boeing arbeitet laut einem Pressebericht mit Hochdruck an einem Nachfolger für seinen Verkaufsschlager 737. Boeing-Teams besuchten seit Monaten die wichtigsten Fluggesellschaften der Welt, darunter auch die Lufthansa, berichtet das «Handelsblatt» am Montag unter Berufung auf Branchenkreise.

Im Gepäck hat Boeing-Projektleiter Mike Bair der Zeitung zufolge den Entwurf eines neuen Fliegers mit der Bezeichnung Y1. Ihn könnte Boeing schon auf der Luftfahrtmesse in Paris im Juni zeigen.

Heikler Modellwechsel
Boeing gibt sich nach aussen bislang bedeckt. «Wir gehen davon aus, dass wir zur Jahresmitte über weitere Schritte informieren», hiess es. Geprüft werde auch, der mehr als 40 Jahre alten 737 neue Triebwerke zu verpassen. Denn ein Modellwechsel im Brot- und Buttergeschäft gilt in der Branche als heikel. Rivale Airbus hat einen radikalen Modellwechsel für sein Konkurrenzprodukt A320 im letzten Jahr verworfen. «Wir sehen noch nicht die Technologie, die einen solchen Sprung rechtfertigen würde», sagt Louis Gallois, Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS. Die Entwicklung eines neuen Fliegers würde mindestens zehn Milliarden US-Dollar kosten, schätzt er. Stattdessen hat Airbus seinem A320 im vergangenen Jahr neue, spritsparende Triebwerke verordnet. Als A320neo soll der Flieger ab dem Jahr 2016 an die Kunden ausgeliefert werden.

Mehr Konkurrenz
Die 737 und die A320 stehen bei Boeing und Airbus für das Massengeschäft. Die Boeing-Maschine wurde Ende der 1960er Jahre entwickelt und bis heute mehrfach modernisiert. Der Mittelstreckenflieger bietet Platz für bis zu 215 Passagiere. Die Nachfrage nach den Flugzeugen brummt nach wie vor. Anfang April musste jedoch eine Maschine der Southwest Airlines notlanden, nachdem sich ein Teil des Kabinendachs gelöst hatte. Weltweit mussten Hunderte 737 zur Inspektion. Neben dem Airbus A320 und seinem geplanten Nachfolger sorgen allerdings auch Bombardiers C-Serie und die chinesische C919 in Kürze für mehr Konkurrenz. (awp/mc/ps)

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