Brennender Supertanker «Brillante Virtuoso»: Die 77-Millionen-Dollar-Verschwörung

Brennender Supertanker «Brillante Virtuoso»: Die 77-Millionen-Dollar-Verschwörung
Nach einem Angriff – mutmaßlich von Piraten – steigt schwarzer Qualm vom Supertanker »Brillante Virtuoso« auf. Es brennt im Maschinenraum. Soldaten vom Kriegsschiff »USS Philippine Sea« nehmen das Rettungsboot mit der Tankercrew in Empfang. (Foto:Raynald Lenieux / U.S. Marine Corps / SPIEGEL)

Eine Geschichte wie aus der Feder eines Krimiautors: Am 6. Juli 2011 kapern Piraten im Golf von Aden den Ozeanriesen «Brillante Virtuoso» und legen Feuer im Maschinenraum. Wozu? Das kommt erst Jahre später ans Licht.

David Mockett, 64, versteht sich auf Katastrophen. Wenn es in der Region um den jemenitischen Hafen Aden einen Versicherungsfall gibt, kommt der Brite aus Plymouth als Gutachter zum Einsatz. Im Juli 2011 ist er an einer grossen Sache dran: Piraten haben den Supertanker »Brillante Virtuoso« attackiert. Ein Brand hat Maschinenraum und Aufbauten zerstört. Mockett lässt sich auf den Havaristen übersetzen, dokumentiert die Schäden, sichtet Spuren. Beim Tee berichtet er Freunden später von dubiosen Details. Er hat einen Verdacht und schreibt eine Mail an eine Kollegin, die ebenfalls mit dem Fall befasst ist.

Ein verhängnisvoller Fehler.

Als er tags darauf, am 20. Juli 2011, in seinen Lexus-SUV steigt, hätte ihm auffallen können, dass der mittags sonst so betriebsame Laden an der Ecke keine Kunden hat und es auf der Strasse überhaupt ungewöhnlich still ist. Er startet den Wagen und kommt noch hundert Meter weit. Dann explodiert die Bombe unter seinem Sitz. Kein grosser Sprengsatz, nur ein Passant wird verletzt. Aber um Mockett zu identifizieren, braucht es später einen Gebissabgleich.

Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde daran, dass der Mord in Aden im Zusammenhang mit seinen Ermittlungen steht.

Die «Brillante Virtuoso» driftet vor Aden
Die «Brillante Virtuoso» ist eine Riesin, 274 Meter lang. Ihr Tank mit einer Doppelhülle aus Stahl fasst 150.000 Tonnen Rohöl. Ein VLCC, wie Fachleute sagen, ein Very Large Crude Carrier, gebaut 1991 in Südkorea. Die «Brillante Virtuoso» hat also schon etliche Meilen in den Logbüchern; sie fährt unter der Billigflagge Liberias. Eigner ist das Unternehmen Suez Fortune Investments International mit Sitz in Majuro auf den Marshallinseln.

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