Deutsche Exporte sinken überraschend weiter

Deutsche Exporte sinken überraschend weiter
Containerhafen Hamburg. (Foto: niemannfrank/Fotolia)

Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft hat im August überraschend weniger Waren exportiert. Die Ausfuhren seien um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gefallen, teilte das Statistische Bundesamts am Dienstag in Wiesbaden mit. Dies ist der zweite Rückgang in Folge. Im Juli waren die Exporte um 0,8 Prozent gefallen. Aufgrund eines deutlichen Rückgangs der Importe fiel der Überschuss in der Handelsbilanz im August höher aus als im Vormonat.

Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt für August mit einem Anstieg der Exporte um 0,4 Prozent gerechnet. Die Einfuhren fielen den Angaben zufolge um 2,7 Prozent. Hier lag die Markterwartung bei einem Rückgang um nur 0,1 Prozent.

Wie das Bundesamt weiter mitteilte, wurden im August Waren im Wert von 105,2 Milliarden Euro exportiert und im Wert von 88,1 Milliarden Euro importiert. Den Überschuss in der Handelsbilanz bezifferten die Statistiker auf 17,2 Milliarden Euro. Im Juli hatte der Überschuss bei 16,5 Milliarden Euro gelegen.

Handelskonflikte belasten
Zuletzt wurde der internationale Warenaustausch durch Handelskonflikte belastet, die von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump ausgehen. Während der Konflikt zwischen den USA und China zuletzt mit neuen Strafzöllen weiter eskaliert war, wurde der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union vorerst auf Eis gelegt.

Nach Einschätzung des Chefvolkswirten der ING Diba-Bank, Carsten Brzeski, liegen die Ursachen für die zuletzt «trägen Handelsdaten» nicht vorrangig bei den Handelsstreitigkeiten, sondern eher bei einer generellen Abschwächung der Weltwirtschaft. Allerdings dürfte der zuletzt schwächere Eurokurs dem teilweise entgegenwirken.

Am frühen Morgen hatte der Internationalen Währungsfonds (IWF) zum ersten Mal in zwei Jahren die Prognose für das globale Wachstum gesenkt. Der IWF begründete dies mit Handelskonflikten, einem zuletzt stärkeren Anstieg der Zinsen und mit Spannungen an den Märkten wichtiger Schwellenländer. (awp/mc/ps)

Statistisches Bundesamts

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