Corona-Welle drückt Ifo-Geschäftsklima auf tiefsten Stand seit Februar

Corona-Welle drückt Ifo-Geschäftsklima auf tiefsten Stand seit Februar
Ifo-Präsident Clemens Fuest. (Foto: Ifo / Flickr)

München – Die aktuelle Corona-Welle belastet die Stimmung in der deutschen Wirtschaft erheblich. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,9 Punkte auf 94,7 Zähler, wie das Ifo-Institut am Freitag in München mitteilte. Nach dem sechsten Rückgang in Folge notiert der Indikator auf dem tiefsten Stand seit Februar. Analysten hatten im Schnitt mit einem moderateren Rückgang auf 95,3 Punkte gerechnet.

«Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Entsprechend trübte sich das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor und im Handel deutlich ein. Vor allem im Tourismus und im Gastgewerbe verschlechterten sich die Umfragewerte.

In der Industrie verbesserte sich die Stimmung zwar etwas, laut Ifo haben sich die Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen aber weiter verschärft. Deren Ursache sind teils erhebliche Verspannungen im internationalen Warenhandel, die überwiegend auf die Corona-Pandemie zurückgehen. Am Bau verschlechterte sich das Geschäftsklima.

Aktuelle Geschäftslage und Aussichten ungünstiger
Die befragten Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten ungünstiger. Das passt zu neuen Konjunkturprognosen, die überwiegend ein schwächeres Wachstumsbild zeichnen. Am Morgen senkte die Bundesbank ihre Wachstumserwartungen für dieses und kommendes Jahr, während die Inflationsprognosen teils deutlich angehoben wurden. Die steigenden Preise gehen ebenfalls überwiegend auf Probleme im globalen Warenhandel zurück.

Bankvolkswirte gaben sich mit Blick auf 2022 etwas optimistischer. Im kommenden Jahr, wenn die derzeitigen Probleme an Bedeutung verlieren sollten, dürfte sich die konjunkturelle Entwicklung wieder beschleunigen, erwarten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). (awp/mc/pg)

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