Erst die Weck-Gläser – jetzt droht auch dem Römertopf und dem Stewi das Ende

Erst die Weck-Gläser – jetzt droht auch dem Römertopf und dem Stewi das Ende
Kultobjekte: Weck-Gläser, Römertopf und Stewi.

Montabaur – Es war nicht die Woche der Unternehmen, die mit ihren Produkten lange Zeit einen grossen Einfluss auf Millionen Haushalte hatten. Anfang Woche meldete der Hersteller der Weck-Gläser Insolvenz an, nun folgt die Römertopf Keramik GmbH & Co KG. Und in der Schweiz steht die Kultfirma Stewi steht vor dem Aus.

Die Römertopf Keramik GmbH & Co. KG habe am Donnerstag einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht in Montabaur gestellt, sagte Geschäftsführer Frank Gentejohann am Freitag.

Nach sehr guten Entwicklungen von 2017 bis 2021 habe es mit Beginn des Krieges in der Ukraine einen starken Umsatzrückgang gegeben, teilte das Unternehmen weiter mit. «Parallel dazu brachen die Erträge aufgrund der Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln ein.» Die Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes habe erneut einen «massiven Nachfrageeinbruch aufgrund der Verängstigung der Verbraucher» verursacht.

Standort Deutschland wird wohl geschlossen
Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen müssen und einen Umsatzrückgang von über 40 Prozent gehabt, sagte Gentejohann. «Stand heute ist, wir werden den Standort Deutschland schliessen.» Im Werk in Ransbach-Baumbach sind nach Unternehmensangaben 44 Mitarbeiter noch für drei Monate beschäftigt.

Der bekannte Römertopf wurde 1967 auf der Hannover Messe vorgestellt. Nach Angaben des Unternehmens wurden seit den 70er-Jahren mehr als 50 Millionen Römertöpfe verkauft.

Stewi steht vor dem Aus
In der Schweiz heisst der Wäscheständer ja eigentlich «Stewi». Das hat er der Wäschespinne der Firma Stewi aus Winterthur zu verdanken. Die Stewi AG produziert seit fast 77 Jahren Wäscheaufhängungen. Aber wenn sich kein Käufer findet, schliesst der Traditionsbetrieb Ende Jahr.

«Die aktuelle Inhaberschaft der Firma sieht sich aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen nicht mehr in der Lage, die Stewi AG an einem neuen Standort wieder zu neuen Horizonten zu führen», heisst es in einer Mitteilung. Alle Bemühungen, die Firma in neue Hände zu übergeben, seien gescheitert. Auch der Preisdruck und die «Nachwehen der Covid-Pandemie» hätten das ihrige zum Ende beigetragen.

Die Fertigung der Produkte am Sitz in Winterthur werde per Ende September eingestellt und die Firma per Ende Jahr aufgelöst. Noch besteht aber etwas Hoffnung: Aktuell befindet sich die Firma noch in Gesprächen mit möglichen Interessenten, die das Unternehmen übernehmen möchten. (awp/mc/pg)

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