Eurozone: Industriestimmung trübt sich weiter ein

Eurozone: Industriestimmung trübt sich weiter ein
(Bild: WimL - Fotolia.com)

Eurozone Euro EU (Bild: WimL – Fotolia.com)

London – Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Februar weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 51,2 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Dienstag in London nach einer endgültigen Schätzung mitteilte. Der Indikator liegt trotz des zweiten Rückgangs in Folge weiterhin über der Marke von 50 Punkten, was auf Wachstum schliessen lässt. In einer ersten Schätzung vom 22. Februar war ein noch stärkerer Rückgang auf 51,0 Punkte gemeldet worden. Der Markt hatte eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet.

Von besonderem Interesse waren Zahlen aus Italien und Spanien, weil dort keine erste Schätzung bekanntgegeben wird. Die Resultate fielen schwächer aus: In Spanien hat sich die Stimmung ausgehend von einem hohen Niveau eingetrübt und die Markterwartung etwas unterboten. In Italien ging der Stimmungsindikator ebenfalls etwas stärker als erwartet zurück.

Weiteres Jahr schleppenden Wachstums?
In Frankreich stieg der Indikator im Februar wieder leicht über die Wachstumsschwelle, legte aber etwas schwächer zu als nach der ersten Schätzung ermittelt. In Deutschland trübte sich die Industriestimmung zwar deutlich ein, aber nicht so stark wie zunächst gedacht.

«Angesichts der schwächsten Produktionszuwächse im Februar seit einem Jahr steigt die Besorgnis, dass der Eurozone 2016 ein weiteres Jahr schleppenden Wachstums bevorsteht, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Auch ein neuerlicher Abschwung sei nicht mehr auszuschliessen. Durch die Stimmungsdaten «dürfte sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhen, schnell und aggressiv zu agieren, um einen erneuten wirtschaftlichen Rückschlag zu vermeiden», so Williamson.

Arbeitslosigkeit fällt weiter – tiefster Stand seit 2011
Derweil hat sich in der Eurozone die Lage auf dem Arbeitsmarkt zum Jahresauftakt weiter entspannt. Im Januar sei die Arbeitslosenquote auf 10,3 Prozent gefallen, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mit. Damit erreichte die Quote den tiefsten Stand seit August 2011. Die positive Entwicklung kam für Volkswirte überraschend. Sie hatten mit einer Januar-Quote von unverändert 10,4 Prozent gerechnet.

In absoluten Zahlen fiel die Arbeitslosigkeit im Januar zum Vormonat um 105 000 Personen. Zum Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 1,445 Millionen. Im Januar waren insgesamt 16,647 Millionen Menschen im Euroraum arbeitslos.

Von den Euroländern verzeichneten Deutschland mit 4,3 Prozent und Malta mit 5,1 Prozent nach der europäischen Berechnungsmethode die niedrigste Arbeitslosenquoten. Die höchsten Arbeitslosenquoten im Euroraum haben laut Eurostat Griechenland (jüngste Daten vom November: 24,6 Prozent) und Spanien mit 20,5 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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